Ein Wiener ATIB-Skandal ist in der Türkei in aller Munde. Hochrangige Religionsvertreter sollen in Österreich so einiges getan haben, was Allah streng verboten hat. Ermittlungen sollen verschleiert worden sein.
Für Kopfschütteln und Wut unter den Türken im In- und Ausland sorgt ein Escort-Skandal rund um ATIB (Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit), dem Ableger der türkischen Religionsbehörde DIYANET in Österreich.
Wie berichtet, haben regierungskritische Medien aufgedeckt, dass in Wien Spendengelder aus Freitagsgebeten und Festivitäten zweckentfremdet wurden. Unter anderem hat man Prostituierte davon bezahlt. In den sozialen Medien geht es seit Tagen rund. Türken weltweit posten Tausende Kommentare zu den Berichten über die „DIYANET-Imame“ und die Escort-Damen. Wien ist zur Lachnummer geworden.
Geld für Pilgerreisen zweckentfremdet
Besonders bitter: Ausgerechnet Almosen, die gläubige Muslime für Pilgerreisen nach Mekka gesammelt hatten, sollen auf ein „Diplomatenkonto“ verbucht worden sein. Die einzigen befugten Personen, die auf das Konto zugreifen konnten, waren die Berater für religiöse Dienste in der Bundeshauptstadt. DIYANET hatte in der Vergangenheit bereits Ermittler nach Österreich geschickt, um nachzuschauen, wer hier vom rechten Weg abgekommen sei.
In der Folge wurden hochrangige Beamte entlassen, was nun in die Öffentlichkeit gedrungen ist. DIYANET rechtfertigte das mit „Disziplinlosigkeit und Unfähigkeit“. Die Herren aus Ankara sollen laut Medienberichten mit Escort-Service und ausschweifenden Partys milde gestimmt worden sein, während in den Moscheen Wasser gepredigt wurde.
Noch immer nicht aufgeklärt
Nun ist der vor bereits fünf Jahren begonnene Skandal immer noch nicht aufgeklärt. Der Akt wurde geschlossen. Die Gerüchteküche brodelt. So wird behauptet, dass die Verantwortlichen für diesen Skandal mit einem Imam von ATIB Wien sowie mit einem AKP-Politiker verwandt seien. Das führt zu wilden Spekulationen. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
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