Andere Darstellung

„Früher Geimpfte dürfen nicht die Dummen sein!“

Niederösterreich
19.01.2022 16:00
Mehr Demotivation als Anreiz zur Impfung ist der Umgang mit Immunisierten in Österreich. Auch in Niederösterreich haben sich Hunderte vor der spät bekannt gegebenen Vier-Monats-Frist impfen lassen. Weil ihr dritter Stich im Grünen Pass anders dargestellt wird – drohen nun Probleme. Das Ministerium schweigt dazu!

Von den Änderungen bei der Kontaktpersonen-Regel und bei Quarantänebescheiden, bis hin zur Impfpflicht versucht die Bundesregierung fast schon verzweifelt mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. Dass die Quote seit Längerem aber de facto stagniert, liegt womöglich auch daran, wie mit den Geimpften umgegangen wird. Eben dieser Ansicht sind zumindest Hunderte Landsleute, die sich im Herbst, etwa aufgrund zu geringer Antikörperzahlen und einer darauf basierenden ärztlichen Empfehlung, rasch boostern haben lassen. „Bis Ende Oktober war ja gar nicht klar, wann man sich den Booster holen soll. Es hieß immer nur, so schnell wie möglich“, erinnert sich einer von vielen Betroffenen, der sich mit seinem Problem an die „Krone“ wandte.

Andere Darstellung im Grünen Pass
Ein Problem – denn wer auf Nummer sicher gehen, und sich und seine Liebsten durch einen frühen dritten Stich besser schützen wollte, hat nun mit Nachteilen im Grünen Pass zu kämpfen. Statt drei von drei erhaltenen, werden bei Betroffenen nämlich zweimal zwei von zwei erhaltenen Impfungen angezeigt. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) entstehen Betroffenen in Österreich dadurch zwar keinerlei Nachteile. „Im Ausland“, so Betroffene, sei das aber anders. Mit der Bitte, die Ansicht im Pass anzupassen, wandten sie sich deshalb an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Gesundheitsministerium schweigt 
Sie blitzten dort aber ebenso ab wie die „Krone“, deren Anfrage an das Ministerium nun bereits seit mehr als einer Woche unbeantwortet blieb. Gehör gefunden haben die Anliegen Betroffener nun aber in der Landespolitik. „Wir haben bei der vergangenen Gesundheitsreferentenkonferenz bereits auf das Thema hingewiesen und den Minister um eine Lösung ersucht“, so der für die Kliniken zuständige Landesvize Stephan Pernkopf und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig unisono.

Offener Brief an den Minister
Sie pochen auf rasche und einheitliche Lösungen, verfassten am Mittwochabend auch einen offenen Brief an den Gesundheitsminister. Warum die Geimpften nicht die Dummen sein sollten, zeigt indes ein Blick auf die Intensivstationen. 89 Prozent der Patienten sind ungeimpft!

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