Lollipop freiwillig

Kindergärten wollen einheitliches Testsystem

Oberösterreich
14.01.2022 13:00

In Schulen gehört der regelmäßige Corona-Check bereits zum Alltag, jetzt rufen auch oberösterreichische Kindergärten immer lauter nach einer Testpflicht. Das Land hingegen will weiter auf Eigenverantwortung setzen.

Händewaschen. Lüften. „Magische“ Spiele mit „unsichtbaren Bällen“. „Es gibt zwar Empfehlungen vom Bund für den Kindergartenalltag, in der Realität muss sich aber jede Einrichtung ihr eigenes Präventionskonzept erstellen. Trotzdem bleibt der Kindergarten ein ungeschützter Ort, weil Abstandhalten und Masketragen unmöglich sind“, vertraute sich eine Mühlviertler Kindergärtnerin und besorgte Mutter der „Krone“ an. „Es wäre wichtig, dass Eltern ihre Kinder regelmäßig testen.“

Auf Eigenverantwortung vertraut Roswitha Nollet, Leiterin der Caritas-Fachstelle für kirchliche Kindertageseinrichtungen: „Unsere Mitarbeiter gehen ein tägliches Risiko ein, damit die Kinder einen halbwegs normalen Alltag erleben können. Wünschenswert wären einheitliche Vorgaben vonseiten des Landes.“

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In den Schulen und in der Altenpflege gibt es klare Regeln. Diese braucht es auch in den Kindergärten. Hier ist das Land gefordert. Im Prinzip geht es nur um die Organisation der Testungen.

Karin Hörzig, Vizebürgermeisterin von Linz

„Testpflicht ist sinnvoll“
Die für die städtischen Kindergärten zuständige Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) hat klare Vorstellungen. Wie die Leiterin des Kindergartens in Bad Hall, der wegen eines Corona-Clusters im Herbst kurz vor der Schließung stand, hält sie eine Testpflicht für sinnvoll: „In den Schulen und auch in der Altenpflege gibt es klare Regeln. Diese braucht es auch in den Kindergärten. Hier ist das Land gefordert. Hauptsächlich wird es darum gehen, wie man die Testungen organisieren kann.“

Im Büro von LH-Stellvertreterin und Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) zeigt man sich jedoch zufrieden damit, dass mehr als 380 von 761 Kindergärten im Land regelmäßig von den freiwilligen Lollipop-Tests Gebrauch machen - „Tendenz steigend“. Kein Bundesland in Österreich sehe eine Verpflichtung vor, so Haberlander: „Wir setzen weiterhin auf Information und Freiwilligkeit und stellen nun auch zwei Lollipop-Tests pro Woche und Kind zur Verfügung.“ Überdies gebe es ja einheitliche Vorgaben vom Bund. „Die Rechtsträger sind für deren Einhaltung eigenständig verantwortlich und können teilweise auch strengere Maßnahmen vorsehen.“

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Wir setzen auf Information und Freiwilligkeit und stellen nun auch zwei Lollipop-Tests pro Woche und Kind zur Verfügung. Zudem gibt es vom Bund ja auch einheitliche Vorgaben.

Christine Haberlander, LH-Stellvertreterin

Salzburger Gemeinden führten Testpflicht ein
Darauf, dass die Landespolitik aktiv wird, wollte man im Salzburger Oberpinzgau nicht mehr warten: Die acht Gemeinden des Regionalverbands führen eine Testpflicht für Kindergartenkinder ein. Zu den ersten gehört Stuhlfelden - Ortschefin Sonja Ottenbacher: „Wir wollten uns aber nicht länger vor einer Entscheidung drücken. Der Schritt war für die Sicherheit, die Eltern unterstützen das zu 99,9 Prozent.“ Getestet wird 2-mal pro Woche zuhause oder vor Ort - ohne Ergebnis gibt es keinen Zutritt. Juristisch gesehen könnte etwa auch die Stadt Linz eine Testpflicht in ihren Magistratskindergärten verordnen: „Das wäre aber wieder nur eine Insellösung, die wir ja nicht anstreben“

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