Langer Prozess

Kommen Impfstoffentwickler auf neue Euroscheine?

Ausland
01.01.2022 10:35

Seit mittlerweile zwanzig Jahren ist der Euro offizielles Zahlungsmittel in der EU. Nun sollen die Geldscheine der Währung neu entworfen werden - ein durchaus spannender Vorschlag kommt dabei von einem EU-Abgeordneten. Der liberale Moritz Körner plädierte nämlich dafür, das Ehepaar Uğur Şahin und Özlem Türeci - Gründer des Corona-Impfstoffherstellers Biontech - darauf abzudrucken.

„Ihr Lebensweg ist eine beeindruckende Geschichte über Integration, Aufstieg, Unternehmertum, wissenschaftliche Exzellenz und das Potenzial einer offenen Einwanderungsgesellschaft“, meinte Körner gegenüber der „Welt am Sonntag“. Auf den neuen Euro-Banknoten sollten schließlich wichtige europäische Persönlichkeiten gezeigt werden, meinte der FDP-Abgeordnete weiter.

Dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech war es im Zuge der Corona-Pandemie in relativ kurzer Zeit gelungen, einen auf der sogenannten mRNA-Technik basierenden Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln und mit abgeschlossenen Studien bis zur Zulassung zu bringen.

Schwierige Entscheidungsfindung
Die Entscheidung darüber, wie die neuen Scheine aussehen sollen, wird sich allerdings hinziehen. Zunächst sollen Meinungsforscher in der ganzen Euro-Zone die Bürger befragen, um mögliche Themen für die Geldscheine zu finden. Anschließend soll eine sorgfältig austarierte Beratergruppe, in der jedes der 19 Euro-Länder mit einem Experten vertreten ist, mögliche Themen auswählen.

Euro-Banknoten

Die Fenster, Tore und Brücken auf den aktuellen Euro-Banknoten sollen typische Baustile aus Epochen der europäischen Kulturgeschichte wie Romanik und Barock darstellen. Die abgebildeten Bauwerke sind allerdings idealtypisch und existieren nicht wirklich.

Nationale Befindlichkeiten sollen nicht verletzt werden
Ob dieses ausgedehnte Verfahren wirklich dazu führen wird, dass künftig die Biontech-Gründer auf dem Zehn- oder 50-Euro-Schein zu sehen sein werden, ist jedoch eine ganz andere Frage. Weil die mehr als 342 Millionen Einwohner der Euro-Zone mit den Scheinen zahlen und diese von Lappland bis zu den französischen Überseegebieten Guadeloupe und Martinique gelten, ist die Europäische Zentralbank darauf bedacht, mit dem Design des Bargeldes keine nationalen Befindlichkeiten zu verletzen oder bestimmte Mitgliedsländer zu bevorzugen.

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