Bronzeskulptur wacht

„Priesterin“ aus Bronze hütet Wasser von Weitra

Niederösterreich
27.12.2021 17:00

Tief in die Welt des Mittelalters taucht ein, wer sich in die Zisterne in Weitra wagt! Denn in diesem österreichweit einzigartigen Keller tropft es seit dem frühen 14. Jahrhundert geheimnisvoll. Jetzt ist das Reservoir, das in Kriegszeiten die Bevölkerung innerhalb der Stadtmauern mit Wasser versorgte, um eine Attraktion reicher - eine „Prinzessin“ aus Bronze bewacht das kostbare Nass!

Immer wieder taucht die raffinierte Installation die sonst stockdunkle Zisterne in geheimnisvolles Licht. Denn über der von einer Waldviertlerin geschaffenen Prinzessin tanzt ein glitzerndes Modul als Symbol des Werdens und Wachsens.

„In allen Kulturen verkörpert Wasser das weibliche Prinzip – das Fließende, das Fruchtbare, die Quelle des Lebens. Es sind daher Hüterinnen, Göttinnen und Priesterinnen, die über unsere Quellen, Flüsse, Seen und eben diese Grotte ihre schützenden Hände halten“, versichert die Bronze-Künstlerin Myriam Urtz. Ihr zur Seite steht der Granit-Bildhauer Christoph Sorgner.

Doch es war die Zisterne selbst, die in den Wirren früher Kriege zum Segen für die Bewohner der Kuenringer-Stadt wurde. Erstmals ist das mystische Gewölbe – ein kulturhistorisches Denkmal der ganz besonderen Art – 1464 urkundlich erwähnt worden. Die Ursprünge dürften aber noch tiefer im Nebel ungeschriebener Geschichte verborgen sein.

Speicher war bei Belagerung wichtig
„Durch einen Gang führt ein Wasserlauf vom Keller des Hauses Nr. 24 in den unterirdischen Speicher, der in Zeiten von Belagerungen besonders wichtig war. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert diente der mittelalterliche Kulturschatz außerdem als Lager einer Fleischbank“, schildert Trachtenexpertin Elfi Maisetschläger, die das angrenzende historische Haus im Stadtzentrum vorbildlich revitalisiert hat.

Öffentlich zugänglich
Wer die „Prinzessin“ besuchen will, kann das jederzeit tun. Die Zisterne ist zwar überwacht, aber öffentlich zugänglich. Zusätzlich sehenswert: Christoph Sorgners golden beleuchteter Stein, der Herzensharmonie in die Weihnachtsnächte strömen lassen soll ...

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