Nur noch Zeit gewinnen

Mückstein: „Können Omikron nicht aufhalten“

Politik
21.12.2021 17:30

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, die Gefährlichkeit der neuen Virusvariante Omikron unterstrichen und dabei einmal mehr die Notwendigkeit der Corona-Impfung in den Mittelpunkt gestellt (siehe Video oben). „Wir werden Omikron nicht aufhalten können, aber wir können Zeit gewinnen, um uns bestmöglich vorzubereiten“, so Mückstein. Dramatischere Worte für Omikron fand Kluge: „Ein neuer Sturm zieht auf!“

Mückstein betonte die Bedeutung einer starken Gesundheits-EU und einer starken Weltgesundheitsorganisation, um besser durch die nächsten Krisen zu kommen. Er lobte dabei die internationale Zusammenarbeit. Die gemeinsame Impfstoff-Beschaffung und der europäische Grüne Pass seien Beispiele dafür.

73 Prozent in Österreich zumindest einmal geimpft
In Österreich seien aktuell 73 Prozent zumindest einmal geimpft. Mückstein: „Das ist gut, aber die Pandemie ist erst dann vorbei, wenn sie überall vorbei ist.“ Die Wissenschaft lerne jeden Tag mehr über Omikron und aufgrund dessen könne die Politik Entscheidungen treffen, so Mückstein. Bisher wisse man, dass auch Geimpfte und Genesene erkranken können, weshalb man die Quarantäneregeln angepasst habe. Es gelte daher, weiter gemeinsam zu kämpfen: „Die Pandemie ist erst vorbei, wenn sie überall vorbei ist. Und niemand ist sicher, wenn nicht alle sicher sind.“

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Die Pandemie ist erst vorbei, wenn sie überall vorbei ist. Und niemand ist sicher, wenn nicht alle sicher sind.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)

Minister: Befürworte Aussetzung von Impfstoffpatenten
Um die Pandemie zu stoppen „ist die vorübergehende Aussetzung von Patenten für Impfstoffe und Arzneimittel ein Weg, den ich persönlich befürworten würde“, sagte Mückstein. „Wenn ein Land nicht sicher ist, ist kein Land sicher“, ergänzte Kluge. Mückstein gestand aber ein, dass es betreffend der Impfstoff-und Medikamenten-Patente seitens der Bundesregierung „keine Entscheidung gibt“. Er würde es aber für sinnvoll erachten, „dass man dies in Österreich überlegt“.

Lockdown im Jänner? Mückstein will nichts ausschließen
Laut dem Gesundheitsminister gäbe es auch gute Neuigkeiten: Etwa, dass die EMA den Impfstoff von Novavax freigeben hat. Österreich habe die höchstmögliche Menge, nämlich 750.000 Dosen geordert, Ende Jänner kämen die ersten Lieferungen. Die Menschen sollten aber nicht darauf warten, die RNA-Seren wären genauso wirksam. „Nutzen Sie das Angebot, boostern Sie vor den Feiertagen und machen Sie sich und Ihrer Familie dieses Weihnachtsgeschenk.“ Eine Prognose für den Jänner, etwa ob er einen Lockdown ausschließe, wollte Mückstein auf Nachfrage nicht abgeben. Die neue gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) werde am Mittwoch ein neues Update geben. Dann würde man mögliche Maßnahmen innerhalb der Bundesregierung und mit den Landeshauptleuten besprechen.

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Der Booster ist das wichtigste Verteidigungsmittel gegen Omikron. Die Impfung alleine ist nicht genug.

Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa

Hierzulande gebe es „einige Hundert Omikron Fälle“, so Mückstein. Mittlerweile sei sicher, dass die Variante infektiöser ist als Delta. Es gäbe aber noch keine klare Datenlage, inwieweit sie auch schwere Krankheitsverläufe auslöst. Weil auch geimpfte und genesene Personen davon infiziert werden und die Viren weitergeben können, habe man „die Restriktionen verschärft“ und die Quarantäne-Regeln angepasst.

Internationaler Pandemie-Vertrag
Österreich werde jedenfalls einen gemeinsamen Pandemie-Vertrag unterzeichnen, kündigte er an. Dieser Vertrag unter 194 Staaten solle für Solidarität und gegen die „Jeder kämpft für sich“-Mentalität wirken. Zudem werde Österreich auch weiterhin Impfstoff spenden. Weitere sechs Millionen Euro werden zudem für Impfbesteck bereitgestellt. Zusätzlich gibt es fünf Millionen Euro für internationale Gesundheitsprojekte.

Lob für Österreich: „Globale Solidarität“
Kluge lobte seinerseits das Verhalten Österreichs: Man habe sehr aktiv „globale Solidarität“ gezeigt. Vor allem, indem dem Balkan und Osteuropa Vakzine zur Verfügung gestellt wurden.

Und der Regionaldirektor der WHO Europa schloss sich auch dem Appell Mücksteins an: Der Booster sei das wichtigste Verteidigungsmittel gegen Omikron. Die Impfung alleine sei nicht genug - sie verhindere zwar meist schwere Verläufe und Tod, der dritte Stich aber trage dazu bei, dass das Virus weniger leicht weitergegeben werde. Besorgt zeigte er sich hinsichtlich Omikron: Die Variante sei bereits in mehreren Ländern dominant - Woche für Woche kämen neue Länder dazu. Die Gesundheitssysteme dieser Länder würden ans Limit kommen. 

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