Bauernbund und Geflügelbetriebe kritisieren scharf die Dumpingpreise für Brathendl und Co. Während die Futterkosten zu 2020 um bis zu 50 Prozent gestiegen sind, wurden heimische Hühner zuletzt um 1,99 Euro bzw. 2,49 Euro je Kilo verschleudert. Neben höheren Preisen für die Betriebe fordert man von Handel und Konsumenten ein Umdenken.
„Wir brauchen mehr Erlöse, um wirtschaftlich überleben zu können“, betont Markus Lukas, Obmann der heimischen Geflügelmäster. Denn neben teurerer Energie belastet vor allem das teurere Futtermittel. So kostete eine Tonne gentechnikfreies Soja früher 400, jetzt rund 770 Euro.
„Müssen weg von Rabattschlachten“
„Gleichzeitig wird ein Kilo Hendl in Aktion um 1,99 bzw. um 2,49 Euro mit dem höchsten Tierwohlgütesiegel verschleudert“, so Lukas. Das sei viel billiger als z. B. Katzenfutter. Hier braucht es ein Umdenken, fordert auch Bauerbund-Präsident Georg Strasser: „Wir müssen weg von Rabattschlachten und hin zu realen Preisen für Bauern und Konsumenten.“
Die Wertigkeit von Lebensmitteln geht verloren.
Geflügel-Obmann Markus Lukas zu den Preisschlachten in der Fleischabteilung
In die gleiche Kerbe schlägt Karl Feichtinger, Chef des Geflügelspezialisten Wech: „Durch die bis zu 50 Prozent höheren Futterkosten muss es zu höheren Preisen kommen.“ Einen Teil konnte man bereits an den Handel weitergeben, weitere Verhandlungen laufen.
Handelsriesen reagieren verhalten
Bei Spar betont man, dass die Einkaufspreise heuer schon mehrfach erhöht wurden. Bei Billa, wo Frischfleisch zu 100 Prozent aus Österreich kommt, legt man großen Wert darauf, allen Kunden attraktive Preise zu bieten. Der Aktionsanteil soll aber sukzessive reduziert werden. In Österreich wurden 2020 fast 100 Millionen Hühner (ein Plus von acht Prozent) geschlachtet.
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