Sportchef feiert

Salzburgs Freund: „Größter Tag der Klubgeschichte“

Fußball International
09.12.2021 06:17

Der Einzug von Red Bull Salzburg ins Achtelfinale der Fußball-Champions-League durch das Heim-1:0 am Mittwoch über den FC Sevilla ist auch der Triumph von Christoph Freund. Der 44-Jährige stieg im Sommer 2015 als relativ unbeschriebenes Blatt zum Nachfolger des scheidenden Sportchefs Ralf Rangnick auf, und das in einer Zeit, als die Mozartstädter Jahr um Jahr verlässlich an der Qualifikation für die „Königsklasse“ scheiterten.

Mittlerweile ist Salzburg zum dritten Mal im Konzert der Großen dabei, erstmals gelang der Sprung in die K.o.-Phase. „Das ist der größte Tag unserer Vereinsgeschichte“, jubelte Freund auf Sky. Der Salzburger wünscht sich nun bei der Auslosung am Montag Manchester United als Gegner - schließlich ist Rangnick beim englischen Rekordmeister als Coach im Amt. „Zum dortigen Trainer haben wir eine spezielle Beziehung“, grinste Freund.

Rangnick schaffte in Salzburg jene Strukturen, die von Freund verfeinert wurden und schließlich den Erfolg brachten. „Vorher haben wir so lange gebraucht, um überhaupt in die Champions League reinzukommen, und jetzt haben wir die Gruppenphase überstanden gegen einen starken Gegner Sevilla. Das ist phänomenal“, sagte Freund.

Die Bedeutung des Sieges gegen den spanischen Tabellenzweiten sei gar nicht hoch genug einzuschätzen, betonte Freund. „Ich bin extrem stolz auf den ganzen Verein, die Akademie, die ganze Geschäftsstelle, wir sind ein richtig geiler Verein. Wir haben uns alles erarbeitet die letzten Jahre und genießen es. Ich auch, weil ich solange dabei bin, weil so einen Moment erlebt man nicht so oft.“

Freudentag auch für Jung-Bullen
An diesem Freudentag für Österreichs Serienmeister passte es ins Bild, dass auch die „Jung-Bullen“ in der Youth League das Weiterkommen fixierten. Freund: „Wir geben jungen Spielern das Vertrauen und sie zahlen es zurück.“ Doch nicht nur bei den Kickern setzt der Sportchef auf Youngsters - seine Entscheidung, den 33-jährigen Matthias Jaissle im Sommer als Chefcoach der Profis zu installieren, wurde von manchen Seiten kritisch beäugt, erwies sich bisher aber als Volltreffer.

Freund pflegt nach eigenen Angaben ein „sehr enges Verhältnis“ zum Deutschen. „Er ist als Mensch überragend und ein herausragender Trainer. Es macht extrem Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er hat die Mannschaft extrem im Griff.“ Die Skeptiker von einst seien eines Besseren belehrt worden. „Ich weiß noch einige kritische Stimmen im Sommer, und jetzt geht das so auf.“

Fulminanter Saisonstart
Jaissle legte einen fulminanten Saisonstart hin, aus den ersten 20 Pflichtspielen schauten 18 Siege und zwei Unentschieden heraus. Dann kam Sand ins Getriebe - die jüngsten beiden Champions-League-Partien vor dem Sevilla-Match wurden verloren, gleichzeitig gab es eine für Salzburg-Verhältnisse äußerst ungewöhnliche Misserfolgsserie von drei Niederlagen aus fünf Partien. Danach wurde Tacheles geredet. „Diese Woche war eine Spezielle, wir haben diskutiert, wie wir wieder Energie reinbringen können und den Glauben. Das haben wir geschafft“, stellte Freund fest.

Prall gefüllte Klubkassa
Der Sportdirektor blickt nun mit großer Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub, der bald nach dem Liga-Heimspiel am Samstag gegen WSG Tirol beginnt. Danach wird Freund wohl schon am Kader für die kommende Saison basteln - mit einer prall gefüllten Klubkassa. Allein an UEFA-Prämien haben die Salzburger in dieser Saison rund 35 Millionen Euro verdient, dazu kommen noch Einnahmen etwa aus dem Marketing-Pool oder aus dem Ticket-Verkauf für zwei Heimspiele.

Jenes am Mittwoch gegen Sevilla ging aufgrund des Corona-Lockdowns ohne Zuschauer über die Bühne. Ob für das Achtelfinale die volle Kapazität der Red Bull Arena genutzt werden kann, steht in den Sternen. Salzburg bestreitet das Hinspiel als Gruppenzweiter im eigenen Stadion, der frühest mögliche Termin ist der 15., der spätest mögliche Termin der 23. Februar 2022.

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(Bild: KMM)



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