Wo gibt es freie Parkplätze, welches Gasthaus hat offen, wie hoch ist die Lawinengefahr? Ein einzigartiges Infoservice für Ausflügler entsteht zur Zeit im Mürzer Oberland. Die Idee zu dem innovativen Projekt wurde aus einer Not heraus geboren - seit Pandemie-Beginn steigen die Besucherzahlen und damit die Probleme.
„Was für den Einheimischen, der die Gegebenheiten kennt, zumeist selbstverständlich ist, überrascht den Großteil der Besucher“, erzählt Andreas Steininger, der Geschäftsführer des Naturparks Mürzer Oberland. „Zum Beispiel, dass man am 26. Oktober nicht unbedingt aufs Preiner Gscheid geht.“
Zufahrten verparkt
Das ist eine von vielen Lehren der letzten Monate. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Besucherdruck auf alle steirischen Ausflugsziele gestiegen, das obersteirische Naturjuwel an der Landesgrenze zu Niederösterreich wird aufgrund seiner Nähe zu Wien jedoch ganz besonders stark frequentiert. „Es gab Tage, da wurden die Zufahrten zu Häusern und Höfen verparkt oder Autos sogar in privaten Carports abgestellt“, berichtet Steininger.
Auch mit dem starken Müllaufkommen und Schäden an Jungwäldern hat man Probleme. Grund genug, aktiv zu werden: „Wir werden in einem ersten Schritt im gesamten Naturpark Infopunkte installieren, bei denen man über das Handy allerlei Wissenswertes zur Umgebung beziehen kann. Dieses Service reicht von einem Corona-Regel-Update über Zustände von Skitourenrouten bis hin zu Busfahrplänen und Öffnungszeiten der umliegenden Gasthäuser“, so Steininger.
Informationen werden laufend aktualisiert
Das Herzstück des innovativen Services bildet das Park-Leitsystem: „Wir werden versuchen, die Besucherströme so aktuell wie möglich zu lenken. Man soll nicht nur die Info bekommen, welche Route auf den Gipfel gerade völlig überlaufen ist, sondern auch, welcher Alternativ-Aufstieg sich gerade am besten anbietet - inklusive freier Stellflächen“, erläutert der Experte.
Parkgebühren für das Preiner Gscheid fixiert
Im neuen Jahr will man das Projekt, das in Kooperation mit der Firma Stainacher mit Sitz in Neuberg ausgearbeitet wurde und sogar steiermarkweit ausgerollt werden soll, final umsetzen. Parallel dazu soll übrigens auch eine Parkraumbewirtschaftung - sprich Gebühren - für den Aufstieg aufs Preiner Gscheid kommen: „Wir haben es auf Freiwilligenbasis versucht, das war aber nur mäßig erfolgreich. Die Gemeinden schaffen es einfach nicht mehr, die Kosten allein zu stemmen“, erklärt Steininger.
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