Erste Escape-Mutation?
Biontech: Brauchen neuen Impfstoff gegen Omikron
Mit zunehmendem Kenntnisstand zur Omikron-Variante des Coronavirus verdichten sich die Anzeichen, dass die bislang entwickelten Impfstoffe nur bedingt davor schützen können. Nun erklärte Biontech-Chef Ugur Sahin, dass man das eigene Vakzin wohl an die neuen Mutationen anpassen muss. Er zeigte sich vor allem vom Tempo der Mutation überrascht.
Die Infektionszahlen in Südafrika steigen aufgrund der Omikron-Variante weiterhin rasant an. Da unter den Infizierten auch zahlreichen Menschen sind, die entweder bereits eine Erkrankung hinter sich oder schon eine Immunisierung mittels Impfung intus haben, verdichten sich langsam die Hinweise, dass es sich dabei um eine sogenannte Escape-Mutation handeln dürfte.
Bei einer solchen hat sich das ursprüngliche Virus bereits so verändert, dass es der Immunantwort Genesener oder Geimpfter zumindest teilweise entgehen kann.
Anpassung wohl nötig
Gab sich Biontech-Chef Sahin in ersten Statements noch zuversichtlich, dass der Impfstoff des Unternehmens auch einen Schutz gegen die neue Variante bietet, zeigte er sich nun etwas weniger optimistisch. „Ich glaube grundsätzlich, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt einen neuen Impfstoff gegen diese neue Variante benötigen werden“, sagte Sahin auf der Konferenz „Reuters Next“. Fraglich sei nun, wie dringend eine Anpassung notwendig sei.
Zwei Tatsachen seien aber weiterhin gültig: Impfungen schützen vor schweren Covid-Erkrankungen. Und die Impfstoffe können bei Bedarf relativ schnell angepasst werden, bekräftigte Sahin. Bei der Delta-Variante sei dies jedenfalls noch nicht nötig gewesen. Gute Nachrichten hat Sahin hingegen für all jene, die bereits ihre dritte Impfdosis erhalten haben - sie dürften nach wie vor einen ausreichenden Schutz haben.
Von Mutationstempo „überrascht“
Wie Sahin weiter erklärte, ist es längst bekannt, dass Viren mutieren, allerdings habe ihn das Tempo überrascht: „Dieses hoch mutierte Virus kam früher als ich erwartet habe. Ich hatte irgendwann nächstes Jahr damit gerechnet, und es ist schon bei uns.“
Weiterhin sind aber noch viele Fragen zu Omikron offen. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation Omikron als „besorgniserregend“ eingestuft hat, forschen Wissenschaftler mit Hochdruck zur neuen Variante. Sorge macht ihnen dabei vor allem die hohe Anzahl an Mutationen im Spike-Protein des Virus, die ihm zur Bindung an die Zellen dient. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC geht angesichts dessen bereits davon aus, dass Omikron Delta schon bald als vorherrschende Variante in Europa ablösen dürfte.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).