Mehrere Festnahmen

Nach Attacke auf Mann (68): Rechtsextreme Krawalle

Ausland
15.07.2025 07:35

In Spanien sind seit Freitag insgesamt zehn Menschen festgenommen worden. Drei Nordafrikaner werden verdächtigt, einen Pensionisten angegriffen zu haben. Dieser Angriff hatte ausländerfeindliche Krawalle ausgelöst, bei denen sieben weitere Personen festgenommen wurden.

„Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es zehn Festgenommene“, erklärte die Vertreterin der Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, am Montag bei X. Die Krawalle in Torre Pacheco im Süden Spaniens waren durch den Angriff auf offener Straße auf einen 68-jährigen Pensionisten ausgelöst worden.

Der Mann, dessen Name nur mit Domingo angegeben wurde, schilderte spanischen Medien, dass er am Mittwoch anscheinend ohne Grund von drei nordafrikanischen Jugendlichen attackiert worden sei. Nicht nur das geschwollene Gesicht des 68-Jährigen, sondern auch ein in Online-Netzwerken veröffentlichtes Video der Tat sorgte für Empörung.

Versammlung von Rechtsextremen
Rechtsextreme Gruppen nahmen das Video zum Anlass, sich in den Straßen der 40.000-Einwohner-Stadt zu versammeln, um gezielt Menschen nordafrikanischer Herkunft anzugreifen. Trotz eines großen Aufgebots an Sicherheitskräften kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Polizeibeamte bei den Krawallen in Torre Pacheco.
Polizeibeamte bei den Krawallen in Torre Pacheco.(Bild: AP/Martín C.)
Nach dem Angriff auf den Polizisten kam es zu Ausschreitungen.
Nach dem Angriff auf den Polizisten kam es zu Ausschreitungen.(Bild: AFP/STRINGER)
Es waren 90 Polizisten im Einsatz.
Es waren 90 Polizisten im Einsatz.(Bild: AFP/STRINGER)

Dabei seien sieben Personen – ein Marokkaner und sechs Spanier – wegen ihrer Beteiligung an den Krawallen festgenommen worden, erklärte Guevara. Ihnen werde „Störung der öffentlichen Ordnung“, „Hass“ und „vorsätzliche Körperverletzung“ vorgeworfen.

Guevaras Angaben zufolge haben die Behörden rund 80 Menschen identifiziert, „von denen viele wegen Gewalttaten vorbestraft sind“. Die meisten von ihnen stammen den Angaben zufolge nicht aus Torre Pacheco.

Zuvor hatte Guevara bereits die Festnahme von zwei „Einwanderern“ bekanntgegeben, welche nicht in Torre Pacheco wohnen – dem Ort nahe der Großstadt Murcia, wo die Krawalle stattgefunden hatten. Die dritte Person sei im Baskenland im Norden Spaniens festgenommen worden, als sie auf dem Weg nach Frankreich war, erklärte Guevara nun am Montagabend.

90 Polizisten im Einsatz
Die Situation sei am Sonntagabend dank der Präsenz der Polizei unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Bürgermeister von Torre Pacheco, Pedro Ángel Roca, dem Sender TVE. Rund 90 Polizeibeamte seien am Sonntag im Einsatz gewesen, berichtete Innenminister Grande-Marlaska. In den kommenden Tagen werde die Zahl noch erhöht.

Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt sind fast ein Drittel der Einwohner von Torre Pacheco Einwanderer, die vorrangig aus Marokko stammen. Sie arbeiten vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben. Der Bürgermeister von der konservativen Partei PP betonte, die meisten würden schon seit über 20 Jahren mit ihren Kindern in der Stadt leben. Es gebe aber natürlich auch Straftaten. Er forderte eine erhöhte Polizeipräsenz für das gesamte Jahr und ein Versammlungsverbot für rechtsextreme Gruppen in der Stadt.

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