Das Salzburger Adventsingen musste nun schon zum zweiten Mal aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Heuer hätte dieses anlässlich jüngster Ereignisse Eintracht und Frieden im Stück aufgreifen wollen.
Iniziiert wurde das Salzburger Adventsingen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Was als kleines, privates Konzert begann, gehört heute zur vorweihnachtlichen Tradition des Landes. Reiser, der Jüngere, übernahm mit nicht einmal 30 Jahren nach dem Tod seines Vaters dessen Lebenswerk. Ein Lebenswerk, welches die Wünsche der modernen Zeit ignorierte und volkstümliches Liedgut ohne großes Aufsehen und ohne Prominenz in Salzburgs fest verankerte.
Bereits als kleiner Junge als Hirtenbub wirkte Tobi Reiser mit und übernahm 1974 die Leitung des Adventsingens. In den folgenden 25 Jahren kreierte er nicht nur eine Querverbindung zwischen Klassik und Volksmusik, sondern brachte komplexe und kritische Stimmen auf die Bühne.
Er wagte den Schritt und lebte den Wunsch seines Vaters weiter: Die Salzburger Volkskultur zu pflegen und mit Salzburg zu verbinden. Bis zu seinem Tod 1999 war das Adventsingen Mittelpunkt seines Lebens und als Erneuerer dieser Veranstaltung ist er auch heute noch zu sehen.
Auch wenn aufgrund NS-Vergangenheit und persönlichen Problemen der beiden Reisers ein Schatten über dem Adventsingen hängt, gehört es trotz und aufgrund der beiden auch heute noch zum Kulturgut Salzburgs.
Obwohl das 75-Jahr-Jubiläum auch heuer ausfallen musste, blicken die Veranstalter hoffnungsvoll auf den nächsten Advent 2022.
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