Nach Mega-Insolvenz

Salzburg: Schoko-Schlacht um die Mozartkugeln

Salzburg
01.12.2021 07:00

Stolze 90 Millionen Stück Mirabell Mozartkugeln produzierte die nun insolvente Salzburg Schokolade jährlich - Platz 1 im Österreich-Schnitt. Von der Pleite könnten künftig auch große Mitbewerber profitieren.

Eine Schokoladen-Praline, gehüllt in goldfarbene Folie samt Mirabell-Schriftzug. Diese Mozartkugeln, die bislang von der insolventen „Salzburg Schokolade“ für den US-Süßwarenriesen Mondelez hergestellt wurden, sind keine Unbekannten in den Supermärkten.

Zuwächse für Großhersteller?
Die Insolvenz der Grödiger könnte nun so manchem Großhersteller ordentliche Zuwächse bescheren – laut eigenen Angaben produzierte der Flachgauer Betrieb 90 Millionen Schokokugeln mit dem Aufdruck „echte Mozartkugeln“ jährlich. Auch bei der Süßwarenfabrik Manner könnte sich das auf den Absatz auswirken. Der Wiener Traditionsbetrieb gilt als zweiter großer Player, gemessen an den Absatzzahlen.

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Keiner freut sich, wenn Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

Sprecherin Karin Steinhart

Mögliche Umsatzzuwächse bei der „Victor Schmidt“-Mozartkugel will man nicht kommentieren. „Keiner freut sich, wenn Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen“, so Sprecherin Karin Steinhart. Zudem machen auch Manner das Ausbleiben der Touristen und etwa auch stark steigende Rohstoff- und Energiepreise zu schaffen. Alleine sind sie damit nicht: 2020 schrumpfte der Mozartkugel-Pralinenmarkt österreichweit um 40 Prozent.

Auch Andreas Heindl, Chef der gleichnamigen Wiener Confiserie und Groß-Mozartkugelhersteller kennt die Lage. Er verkauft um 90 Prozent weniger als vor der Krise – er stellte die Produktion um.

Mondelez lässt die Kugel-Zukunft offen
„Mir tun die Mitarbeiter der ,Salzburg Schokolade’ leid“, sagt er. Heindl glaubt nicht an Zuwächse, hofft auf die Rettung des Betriebs. Ob die „Salzburg Schokolade“, wie auch von der deutschen Bild-Zeitung erhofft, weitergeführt wird, ist unklar. Mondelez ließ offen, wie es nun weitergeht. Die Lage am Markt ist angespannt, weiß Martin Fürst – sein Ururgroßvater erfand die süße Versuchung.

Auch er merkt bei seinen „Original Salzburger Mozartkugeln“ einen „markanten“ Rückgang wegen des Lockdowns und fehlender Touristen. Jammern will er nicht. Er öffnet weiter täglich die Geschäfte in der Innenstadt, um die handgefertigten Originale den Salzburgern feilzubieten.

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