Bezeichnung „Omikron“

WHO: Neue Corona-Variante ist „besorgniserregend“

Ausland
26.11.2021 19:13

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als „besorgniserregend“ eingestuft. Zudem gab sie ihr den offiziellen Namen „Omikron“. Das teilte die UN-Behörde am Freitag nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei „besorgniserregenden Varianten“ die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind.

Die Omikron-Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer erneuten Ansteckung bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt. Nach Angaben der WHO wird es jedoch noch Wochen dauern, bis klar wird, welche genauen Auswirkungen die Mutationen haben. Das Pharmaunternehmen Biontech prüft eine mögliche Anpassung seines mRNA-Impfstoffs.

Bisher knapp 100 Mal nachgewiesen 
Laut WHO wurde B.1.1.529 in Südafrika mittels genetischer Analyse entdeckt, die vom 9. November stammt. Insgesamt ist die Variante bisher weniger als 100 Mal genetisch nachgewiesen worden. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Variante auch in Europa angekommen ist. Belgien hat einen ersten Fall mit B.1.1.529 registriert. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz am Freitag bekannt. Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.

Patientin in Belgien war ungeimpft
Bei dem Fall handle es sich um eine ungeimpfte Person, sagte Vandenbroucke. Die Zeitung „Le Soir“ berichtete, es sei eine Frau, die aus Ägypten über die Türkei nach Belgien gereist war und sich nicht im südlichen Afrika aufgehalten hatte. Gleichzeitig führte Belgien wieder strengere Regeln für private Feiern, in der Gastwirtschaft und im Nachtleben ein. Clubs müssen schließen und Bars oder Restaurants dürfen nur bis 23 Uhr öffnen.

Die Europäische Kommission, Österreich, Deutschland und einige andere Staaten kündigten am Freitag an, Einreisen aus dem südlichen Afrika einschränken oder untersagen zu wollen. WHO-Sprecher Christian Lindmeier empfahl stattdessen im Namen seiner Organisation wissenschaftlich fundierte Maßnahmen und Risikobewertungen. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es Vorbehalte gegen Reisebeschränkungen“, sagte er. Aus Sicht der WHO sollten Schäden für den internationalen Verkehr vermieden werden. Stattdessen sollte auf die genaue Beobachtung des Infektionsgeschehens und die Genanalyse von auftretenden Corona-Fällen gesetzt werden.

Der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaahla nannte die Reisebeschränkungen „unberechtigt“. Bisher sei es unklar, ob die Variante ansteckender sei als andere Mutationen.

AGES-Hotline eingerichtet
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte am Freitag Personen, die in den vergangenen zehn Tagen aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt sind, dazu aufgerufen, sich bei einer neu eingerichteten Hotline der AGES zu melden.

Dort erhalten sie Informationen, wohin sie sich wegen eines behördlichen PCR-Tests wenden können, damit sie auf die neu aufgetauchte Variante des Coronavirus B.1.1.529 getestet werden können. „Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um eine etwaige Einschleppung der neuen Virusvariante so schnell wie möglich zu entdecken und weitere notwendige Schritte setzen zu können“, sagte der Gesundheitsminister in einer Aussendung. Betroffen sind Rückkehrer aus den Ländern Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia oder Eswatini.

Bezeichnung der Virusvarianten

Ende Mai 2021 stellte die WHO eine neue Bezeichnung der Corona-Mutationen vor. Besorgniserregende Varianten (Variant of Concern, VOC) und unter Beobachtung stehende Varianten (Variant of Interest, VOI) werden seither einheitlich nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. Das soll die Kommunikation erleichtern und verhindern, dass Virusvarianten nach dem Land des ersten Nachweises benannt werden, was Diskriminierung nach sich ziehen kann.

Die wichtigsten Corona-Varianten: 

  • Alpha (VOC)
  • Beta (VOC)
  • Gamma (VOC)
  • Delta (VOC)
  • Omikron (VOC)
  • Lambda (VOI)
  • Mu (VOI)
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