Erich Überegger schlief auf der Couch in seinem Wohnzimmer, als das Drama seinen Lauf nahm. "Ich wurde kurz nach Mitternacht durch einen Tuscher wach. Dann hörte ich so ein komisches Knistern. Anfangs dachte ich, beim Nachbarn läuft eine Party", erinnerte sich Überegger. Er ging hinüber, um seinen Unmut kundzutun. "Im Stiegenhaus war es komplett verraucht. Da wurde mir klar, dass es brannte. Ich öffnete die Tür beim Nachbarn. Gerhard hantierte schon mit einem Feuerlöscher. Ich schrie ihn an, dass er rauskommen soll. Das tat er dann auch", so Überegger.
"In dem Moment war mir die Gefahr nicht bewusst"
Er selbst lief in seine Wohnung zurück und alarmierte die Feuerwehr. "Danach bin ich durchs gesamte Haus gerannt. Ich machte einen Höllenlärm und läutete überall Sturm. In dem Moment war mir die Gefahr nicht bewusst, vielleicht auch einfach egal. Ich wollte, dass alle heil rauskommen. Eine Wohnung kann man leicht ersetzen, ein Menschenleben nicht", gab sich der Retter bescheiden.
Er und seine Nachbarn wurden anfangs in den Räumen der Wasserrettung versorgt. Danach konnten alle bei Verwandten schlafen. "Ich bin froh, dass meine achtjährige Tochter nicht zu Hause, sondern bei der Oma war. So musste sie das alles nicht mit uns durchmachen", sagte Überegger. Sein Mut ist jedenfalls auch eine "Goldene Krone" wert.
von Manuela Kappes und Andreas Kreuzhuber, Kronen Zeitung
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