Größter Exporteur

Südafrikas grausame Zucht von Löwen und Tigern

Tierecke
19.11.2021 10:05

Bisher unveröffentlichte Bilder, die der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ zugespielt wurden, zeigen die schockierende Realität der weit verbreiteten Großkatzenzucht in Südafrika. Das Videomaterial zeigt unzählige Tiger in dreckigen, überfüllten Käfigen. Es bekräftigt die Einschätzung der Experten, dass landesweit mindestens 12.000 Löwen und eine unbekannte Anzahl an Tigern in Gefangenschaft gezüchtet werden.

Südafrika wurde im vergangenen Jahrzehnt zum weltweit größten Exporteur von Großkatzen und ihren Körperteilen. Tausende Tiere wurden bereits nach China, Vietnam, Laos und Thailand verkauft. Die grausame Haltung sorgt nicht nur generell für Tierleid, sie gefährdet auch die Arten und erhöht das Risiko einer Übertragung zoonotischer Krankheiten. "Das Bildmaterial beweist, dass Tiger in Südafrika intensiv für kommerzielle Zwecke gezüchtet werden und dabei enormes Tierleid verursacht wird“, so Fiona Miles, Direktorin von „Vier Pfoten“ Südafrika.

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Wir wollen die Löwenzucht in Gefangenschaft beenden!

Fiona Miles, Direktorin von „Vier Pfoten“ Südafrika

Denn die Tiere können ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben. „Südafrika hat bereits einen wichtigen Schritt gesetzt und angekündigt, die kommerzielle Zucht sowie den Export von Löwen in Gefangenschaft und ihren Körperteilen zu verbieten. Doch erst wenn diese Regelungen gesetzlich verankert und streng umgesetzt werden, können wir die Löwenzucht in Gefangenschaft beenden und den Teufelskreis der Ausbeutung endgültig brechen. Dafür ist es wichtig, dass auch Tiger und andere Großkatzenarten berücksichtig werden“, sagt Miles.

Zunehmend mehr NGOs wie „Vier Pfoten“ sowie eine wachsende Online Community sprechen sich für ein Ende der Ausbeutung und des Handels mit allen Großkatzen aus, angefangen bei Südafrika. Der globale kommerzielle Großkatzenhandel beschränkt sich nicht auf eine Spezies, sondern gefährdet alle Arten von Großkatzen. Für „Vier Pfoten“ steht fest, dass sich ein Ende der Ausbeutung von Großkatzen in Südafrika auch positiv auf deren Schutz weltweit auswirken wird.

Teufelskreis der Grausamkeit
Der gesamte Großkatzen-Handel ist miteinander verknüpft. Zunächst werden Löwen und Tiger zu Tourismuszwecken als Streichel-Attraktionen oder für „Spaziergänge“ missbraucht. Dann werden sie für die Trophäenjagd verkauft, bevor die lebenden Tiere oder ihre Knochen und andere Körperteile schließlich nach Asien geschickt werden. Dort werden sie in der traditionellen Medizin oder als Zuchttiere in Tigerfarmen verwendet.

Von Südafrika bis Asien
Südafrika ist weltweit der größte Exporteur von lebenden Großkatzen. Zwischen 2011 und 2020 wurden 2.402 lebende Löwen und 359 Tiger aus Südafrika exportiert, wobei der Großteil der Exporte nach Asien ging. Die Nachfrage nach Großkatzen und ihren Körperteilen aus Asien lässt den illegalen Wildtierhandel weiterhin boomen. Der illegale Wildtierhandel gilt als viertgrößte kriminelle Aktivität der Welt, und die Nachfrage aus Asien nach Großkatzen und ihren Körperteilen, hält ihn aufrecht. Nur ein Ende des grausamen Handels kann Großkatzen weltweit schützen.

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