Kurioser Gerichtsfall

„Ich habe mich nicht gekündigt gefühlt!“

Niederösterreich
22.10.2021 10:30

Auf die Frage: „Kündigst du mich jetzt?“ folgte die Antwort: „Ja“. Für den Richter eigentlich unmissverständlich. Dennoch musste sich ein ehemaliger Angestellter jetzt in St. Pölten wegen Prozessbetrug und falscher Zeugenaussage am Landesgericht verantworten. Aufgrund einer weiteren Zeugenanhörung wurde vertagt.

Es war der erste Tag des Corona-Lockdowns: Am 16. März vergangenen Jahres wurde ein 57-jähriger Autospengler von seinem Chef zu einem Vier-Augen-Gespräch gebeten. Die Arbeitsmoral des Mannes lasse zu wünschen übrig, daher müsse sich die Firma leider von ihm trennen. Doch der Facharbeiter wollte seine Kündigung nicht wahrhaben – und landete damit schlussendlich vor dem Richter.

„In 42 Jahren noch nicht erlebt“
In Rage versetzte der Tatbestand nicht nur Verteidiger Georg Thum am Landesgericht St. Pölten. „So was Absurdes habe ich in 42 Jahren noch nicht erlebt“, hält er fest. Die Anklage für seinen Mandanten lautet auf Prozessbetrug – er hatte versucht, Ansprüche geltend zu machen, die ihm nicht zustehen – und falsche Beweisaussage. Er soll vor dem Arbeitsgericht wissentlich falsch ausgesagt haben. „Eine Kündigung muss für mich schriftlich erfolgen“, wiederholt der Gekündigte gebetsmühlenartig vor Gericht. Sie gilt aber auch mündlich.

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