POLITIK INOFFIZIELL

Tiroler Bevölkerung droht 2022 ein Super-Wahljahr

Tirol
17.10.2021 09:00

Dass sich die Zeiten innerhalb weniger Augenblicke ändern können, das hat jeder schon am eigenen Leib gespürt. In der Politik misst man die Halbwertszeit - also die zeitlich abnehmende Größe - sowieso in eigenen Einheiten. Das musste auch Sebastian Kurz spüren, der bei seinem Kanzlerrückzug sagte, er sei ja auch nur ein Mensch, um damit auf die Tränendrüse zu drücken, was in der Politik fehl am Platz ist.

Der Mensch Kurz hat dann was zutiefst Unmenschliches erfahren müssen: Dass nicht alle, die noch am Vortag hinter einem standen, das auch tags darauf noch tun, oder nur deshalb, um den entscheidenden Schupfer in den Abgrund zu machen. In der Krise geben sich wahre Freunde zu erkennen. Die existieren in der Politik aber eher selten. Dort heißt ja nicht umsonst: Feind, Erzfeind, Parteifreund.

Aber zurück zu Tirol: Die Kurz-Demontage hat weit größere Folgen, als man glauben möchte. Denn 2022 könnte für die Tiroler Bevölkerung zum Super-Wahljahr werden. Fix anberaumt sind die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar sowie die Bundespräsidentenwahl im Herbst. Im Mai oder Juni war – so schallte es kürzlich noch durch die Wandelgänge des Landhauses – die vorgezogene Landtagswahl geplant, nachdem Schwarz-grün auch durch eine rosarote Brille betrachtet nicht mehr stimmig wirkt. Und plötzlich schwebt da noch die vorgezogene Nationalratswahl wie ein Damoklesschwert über Tirol.

Zugpferd kam abhanden
Nur noch Berufsoptimisten glauben, dass die Bundeskoalition bis 2024 hält. Was tun? Fix scheint, dass man vorgezogenen Nationalratswahlen mit allen Mitteln ausweichen will. War Sebastian Kurz bis vor kurzem noch das Zugpferd, von dessen Tempo so manch verkrusteter Alt-ÖVPler auch glaubte, neuen Elan zu verspüren, so ist er nun für einstige „Parteifreunde“ ein lahmer Gaul, der schadet, eigentlich auf den Schlachthof und „entsorgt“ gehört. Viele befürchten, dass die „Causa Kurz“ und was da möglicherweise noch alles aufpoppt, sich negativ auf das „eigene“ Wahlergebnis auswirken könnte.

Viel Wahlkampf
Vier Wahlgänge in einem Jahr sind ein No-Go. Aber darüber zerbrechen sich Parteistrategen auf Bundes-, aber auch auf Landesebene, wie man bestens gerüstet in den Wahlkampf geht. Dass dabei die Sachpolitik einmal mehr in den Hintergrund tritt, versteht sich. Denn in Wahlzeiten geht es nur um eines: Viel versprechen, was letztlich nicht gehalten wird, um möglichst gut abzuschneiden – koste es, was es wolle.

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