Hitzige Debatten

Innsbrucker Gemeinderat: Dauerbrenner Klimakrise

Tirol
14.10.2021 17:00

Philosophisch gab sich der Innsbrucker Gemeinderat nach der Sommerpause. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen!“ Mit Aristoteles eröffnete die Klubobfrau der Grünen, Janine Bex, die Aktuelle Stunde mit dem bekannten Thema Klimakrise.

Die Klimakrise – ein Dauerbrenner (vor allem für die Wälder in Sibirien). Philosophisch beendete Bex auch ihr Statement: Die Zukunft kommt nicht, sie wird von uns gemacht (David Precht).

Unphilosophisch meldete sich Theresa Ringler (FI) zu Wort, die keine weiteren ideologischen Diskussionen zu dem Thema möchte, das sei ja mittlerweile klar, dass man wegen der Klimakrise was tun müsse. Gerald Depaoli meldete sich in gewohnter Manier: Knapp an der tief sitzenden Gürtellinie vorbeiredend („Wir ertragen es“, seufzte der Bürgermeister), brachte er wieder einmal etwas Gebasteltes mit. Österreich sei ja so klein, dass am Globus nicht einmal der ganze Name Platz habe, nur das „Ö“. Was könne also Innsbruck schon groß zur Klimarettung beitragen?

„Steuerreform ist weder sozial noch ökologisch“
Nach dieser „unbestechlichen Logik“ kritisierte StR Elli Mayr (SP) die Grünen etwas substanzieller: Arme Menschen produzieren nachweislich weniger CO2-Emissionen, die oberen (reichen) 10 Prozent sind für über 50 Prozent der Emissionen verantwortlich, dazu gehören auch die reichen Grün-Wähler.

Und: Die Ökosoziale Steuerreform - Mayr zitierte Grünen GR-Dejan Lukovic, der nicht davor zurückschreckt, seine eigene Partei zu kritisieren - sei weder sozial noch ökologisch. Sie gehe zulasten von Mietern, von denen es viele in Innsbruck gibt, die nichts an ihrer Heizsituation ändern können.

Der sozialen Frage schloss sich StR Christine Oppitz-Plörer an, mit klimafreundlichen Pellets könne man in Einfamilienhäusern im Speckgürtel heizen, nicht aber in Mietwohnungen. (Fast) alle gegen die Grünen hieß es auch bei nachfolgenden Wortmeldungen: Sei es, dass Vize Markus Lassenberger (FP) die angebliche Zubetonierung am Boznerplatz anprangerte oder GR Tom Mayer (Fritz) das Busleitsystem, das mehr Busse in die Stadt bringe.

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Was, wenn sich jeder denken würde, er mache eh keinen Unterschied?

GR Reinhold Falch

Dass wir etwas tun müssen, wussten auch die Neos. „Die Philosophen haben die Welt nur interpretiert, es gilt sie zu ändern“, wollte auch GR Mesut Onay (ALI) ins Tun kommen. Und GR Reinhold Falch antwortete Depaoli: „Was, wenn sich jeder denken würde, er mache eh keinen Unterschied?“

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