Die Arbeitnehmer fordern in der am Donnerstag eröffneten Kollektivvertragsrunde der Metalltechnischen Industrie ein Plus bei Löhnen und Gehältern von 4,5 Prozent. Weiters soll die Lehrlingsentschädigung und die Nachtarbeitszulage deutlich erhöht werden, wie die beiden Verhandlungsführer auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), nach der Forderungsübergabe an Arbeitgeber-Obmann Christian Knill, mitteilten.
Für rund 80.000 Beschäftigte in der Metallindustrie wird die Arbeitszeit mit einem Schichtmodell geregelt. Hier geht es den Gewerkschaften um die Zulagen für die 2. und 3. Schicht bzw. für die Nachtarbeit. Diese sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf fünf Euro pro Stunde) werden. „Für den Einsatz in der Nacht muss es künftig mehr Anerkennung geben. Höhere Zulagen dafür sind ein Schwerpunkt in dieser Lohn- und Gehaltsrunde“, so Wimmer und Dürtscher.
Mehr qualitative Freizeit ist ebenfalls eine Forderung der Gewerkschaften. Gleitzeitguthaben sollen selbstbestimmt in ganzen Tagen konsumiert werden dürfen.
Mehr Geld für Lehrlinge
Außerdem fordern die Gewerkschaften eine überdurchschnittliche Erhöhung der Lehrlingseinkommen. Derzeit befinden sich rund 8000 Lehrlinge in der Metallindustrie in Ausbildung. Ein Lehrling im ersten Jahr erhält bisher 749 Euro.
Zum Vergleich: In der Elektro- und Elektronikindustrie sind es bereits 914 Euro und in der Chemischen Industrie 993 Euro. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen in der Metallindustrie auf 1000 Euro (1. Lehrjahr), 1300 Euro (2.), 1600 Euro (3.) und 2000 Euro (4. Lehrjahr).
Verärgerung bei den Arbeitgebern
Arbeitgeber-Obmann Knill zeigte sich verärgert. „Die Forderungen sind vollkommen überzogen, das ist verantwortungslos“, meinte er. Er sprach von einer „Zumutung“, die Arbeitsplätze gefährde.
Produktionswert von 36 Milliarden Euro
Die 1200 Betriebe der Metalltechnischen Industrie beschäftigen über 134.000 Mitarbeiter, die mit einem Produktionswert von 36 Milliarden Euro ein Viertel der gesamten Industrie erwirtschaften. 85 Prozent der Betriebe aus den Bereichen Maschinenbau, Metallwaren, Stahlbau, Automotive, Zulieferindustrie und vieles mehr sind familiengeführt. Der erste KV-Verhandlungstermin mit der Metalltechnischen Industrie ist der 29. September.
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