Mehrere Pensionisten in Leoben und Graz wurden am Montag Opfer von Betrugsversuchen durch „falsche Polizisten“. In einem Fall erbeuteten die Betrüger gar einen sechsstelligen Euro-Betrag in Gold!
Bereits mehrmals warnte die Polizei vor betrügerischen Anrufen, bei denen sich Unbekannte mit meist hochdeutschem Dialekt als österreichische Polizisten ausgaben und angebliche Notsituationen von Angehörigen vortäuschen, um an Bargeld und Wertgegenstände zu gelangen.
Verkehrsunfall erfunden
So auch wieder am Montag: Vor allem in Graz und Leoben traten Unbekannte telefonisch mit älteren Personen in Kontakt. Dabei gaben sie sich als Kriminalbeamte oder Polizisten aus und teilten mit, dass die Tochter bzw. Nichte einen Verkehrsunfall verursacht hätte und die Versicherung abgelaufen wäre. In der Folge forderten die Betrüger horrende Bargeldbeträge. Zum Teil versuchten sogar wimmernde Frauenstimmen im Hintergrund die Notsituation glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
Polizei alarmiert
In Graz reagierten mehrere Pensionisten richtig: Sie beendeten das Telefonat sofort und verständigten die Polizei. „Ich kenne diese Masche bereits aus den Medien“, so eine 74-jährige Grazerin, die den Betrugsversuch abwenden konnte und auf keine Geldforderungen einging.
Ich kenne diese Masche bereits aus den Medien.
Eine Grazer Pensionistin reagierte richtig
Rund 100.000 Euro erbeutet
Allein in Leoben wurden am Montag sieben solcher Betrugsversuche registriert. Dabei gaben die Täter unter anderem gegenüber einer 66-Jährigen an, dass ihre Tochter ins Gefängnis komme, wenn sie nicht bezahle. Die eingeschüchterte Frau übergab einer Tatverdächtigen - es sollte sich dabei um eine vom Gericht beauftragte Person handeln - Goldmünzen im Wert von etwa 100.000 Euro. Die etwa 1,60 bis 1,65 Meter große Frau mit dunklen Haaren und einem schwarzen Mund-Nasen-Schutz nahm die Wertgegenstände hastig entgegen und flüchtete. Die Frau wurde als „südländischer Typ“ beschrieben. Die Ermittlungen laufen.
Betrug via SMS
Immer öfter geraten auch Smartphone-Besitzer ins Visier der Betrüger. Dabei werden oftmals Kurznachrichten (SMS) mit unterschiedlichsten Maschen verschickt, wobei dazu verleitet wird, einen mitgesendeten Link zu öffnen oder eine App zu installieren.
Zehntausende Euro behoben
So passierte es auch einer 43-jährigen Grazerin: Sie wurde vor einigen Tagen via SMS aufgefordert, eine „DHL-App“ am Mobiltelefon zu installieren. Ein Löschen der App gelang erst wieder nach mehrmaligen Versuchen. Am gestrigen Montag bemerkte die Frau, dass ihr Konto überzogen wurde und offenbar mehrere zehntausend Euro unrechtmäßig abgebucht worden waren. Die Ermittlungen sind auch in diesem Fall im Gange.
Bundeskriminalamt und Polizei raten zur Vorsicht:
Was tun, wenn Sie bereits auf einen betrügerischen Link geklickt haben?
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