„Krone“ fragt vor Wahl

Wie integrieren wir all die Zuwanderer?

Oberösterreich
12.09.2021 18:30

Vor der oberösterreichischen Landtagswahl am 26. September finden Sie hier Ideen und Konzepte der fünf wichtigsten Parteien zur Integration. Bei wem liegt die größte Kompetenz, hier etwas weiterzubringen?

Thomas stelzer, ÖVP: „Unser Grundsatz für das Zusammenleben lautet „Fordern und Fördern“. Wir unterstützen in Oberösterreich jene, die kommen, aber wir stellen auch Ansprüche. Wir verlangen von Menschen, die hier leben möchten, dass sie Deutsch lernen, dass sie unsere Werte sowie Alltagsnormen achten und dass sie Eigenleistungen im beruflichen Fortkommen erbringen. Wer das grundsätzlich nicht erfüllen möchte, ist in Oberösterreich auch nicht willkommen. Gleichzeitig gilt es, extremistische Milieus zu bekämpfen und ausländische Gewalttäter sofort abzuschieben.“

Birgit Gerstorfer, SPÖ: „Ganz einfach gesagt: durch Teilhabe. Dort, wo Menschen miteinander sprechen und arbeiten, kann Integration stattfinden. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, wo wir uns alle an Spielregeln halten und uns gegenseitig wertschätzen. Das fängt im Kindergarten an und macht vor dem Seniorenheim nicht halt. Aufeinander zuzugehen heißt aufeinander schauen - so kann Integration gelingen. Wie es nicht gelingt: Indem man Menschen ausgrenzt, Mittel für Integrationsmaßnahmen kürzt und Hass schürt. Das spaltet lediglich unsere Gesellschaft und schafft Probleme.“

Manfred Haimbuchner, FPÖ: „Zuerst einmal müssen wir begrifflich zwischen „Zuwanderung“, „Asyl“, „humanitärem Bleiberecht“ und anderen Begriffen unterscheiden. Wer etwa im Zuge der Migrationskrise 2015 in Österreich Asyl zuerkannt bekam, der muss dieses Land nach Wegfallen des Asylgrundes umgehend verlassen. Deshalb verwehren wir uns in diesem Bereich als FPÖ auch gegen jedwede aufenthaltsverfestigende Maßnahme. Ganz grundsätzlich erachten wir Integration als Bringschuld von Zuwanderern. Nur wer unsere Sprache lernt und sich in unsere Kultur einfügt, kann auch mit uns hier leben.“

Stefan Kaineder, Grüne: „Integration kann nur gelingen, wenn beiden Seiten dazu bereit sind. Wir wollen ein Klima im Land schaffen, das diese Bereitschaft nicht untergräbt, sondern stärkt. Ein Klima, das Integration nicht als Problem versteht, sondern auch als Chance und Bereicherung. Sprache und Bildung sind dafür zentrale Schlüssel. Daher müssen wir ein flächendeckendes Angebot an Deutsch- und Integrationskursen schaffen. Unzählige Beispiele gerade in den Gemeinden zeigen, dass Integration gelingt und viele Menschen hier in OÖ eine neue Heimat gefunden haben.“

Felix Eypeltauer, Neos: „Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, um Zugewanderte zum Selbsterhalt zu befähigen sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. So können alle Potenziale bestmöglich zur Entfaltung kommen. Asylverfahren müssen schneller gehen, die rechtliche Lage bei Abschiebungen ist klar. Unsere Aufgabe ist es aber auch, eine Einwanderungspolitik einer neuen Generation zu leben - ohne Vorurteile. Die Zugewanderten müssen die sozialen und kulturellen Gewohnheiten in Österreich kennen und ihren Beitrag zu einer pluralistischen Gesellschaft leisten.“

Wasser predigen und Wein trinken?
Die parteipolitischen Lösungsansätze der oö. Spitzenkandidaten kennen wir nun. Aber wie halten es die großen Fünf mit diesem Thema - ganz persönlich? Heute nehmen wir das Thema Integration unter die Lupe: Wo und wann kommen Sie privat in Berührung mit Menschen mit Migrationshintergrund?

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Da ich täglich in Kontakt mit Menschen bin, komme ich auch oft in Kontakt mit jenen, die Migrationshintergrund haben.

Thomas Stelzer, ÖVP

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Laufend, ich darf viele Menschen aus unterschiedlichsten Ländern als meine Freundinnen und Freunde bezeichnen. Ein Glück!

Birgit Gerstorfer, SPÖ

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Das weiß ich nicht. Ich laufe nicht den ganzen Tag durch die Gegend und frage Menschen nach ihrer Abstammung.

Manfred Haimbuchner, FPÖ

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In meiner Familie gibt es mehrere mit Migrationsgeschichte. 2015 haben wir eine afghanische Familie aufgenommen.

Stefan Kaineder, Grüne

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Überall. Viele Freunde mit Migrationshintergrund haben beeindruckende Lebens- und Leidensgeschichten.

Felix Eypeltauer, Neos

Schließlich wollten wir im Zuge einer Umfrage von den Oberösterreichern selbst wissen, welchen Parteien sie die besten Ideen und Konzepte in diesem Bereich zuordnen (Mehrfachnennungen möglich).

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