Beschwerden über Lärm

Land Tirol setzt im Umgang mit Skatern auf Dialog

Tirol
06.08.2021 09:25

Die Skater, die den Eduard-Wallnöfer-Platz (besser bekannt als Landhausplatz) gerne für ihre lauten Tricks nutzen, sorgten bereits in der Vergangenheit für Ärger bei den Anwohnern. Nun beschweren sich auch Beamte des Landes über Lärm. Andere kritisieren, dass die jungen Sportler auch das Befreiungsdenkmal befahren.

Nachdem die „Tiroler Krone“ von Anwohnern berichtete, die sich über den Lärm am Landhausplatz durch Skater beschwert hatten, meldeten sich nun auch Mitarbeiter aus dem Landhaus zu Wort. Mehrere Beamte klagten anonym über den Lärmpegel, der vom Platz zu ihren Büros hinauf schalle und auch bei geschlossenen Fenstern störend sei.

Das können die Skater am Landhausplatz auch nachvollziehen. „Es ist laut, das ist ja nicht zu überhören“, sagt einer von ihnen. „Aber es gibt die Aushänge, dass man bis 22 Uhr hier skaten darf.“ Die jungen Männer verweisen darauf, dass es rund um den Platz auch andere Lärmquellen gebe. Etwa Kinder mit Rollern, Autos, feiernde Jugendliche. Das Land Tirol setzt im Umgang mit den Sportlern auf Dialog. So soll etwa die Kampagne „skate & respect“ gewisse Regeln am Landhausplatz vermitteln.

Respekt für Denkmal
Dass die Skater auch das Befreiungsdenkmal auf dem Gelände als Hindernis verwenden, stößt „Krone“-Leser Hansjörg Goller sauer auf. Er findet, dass dadurch „eine gewisse Geringschätzung den Verstorbenen gegenüber“ spürbar sei. Das Bauwerk gilt jenen Tirolern, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ihr Leben gelassen haben. „Der Widerspruch ist eklatant. Auf der einen Seite will man Erinnerungskultur, auf der anderen Seite gibt man das Denkmal als Sprungschanze frei“, ärgert sich Goller.

Die Skater betonen, dass keinerlei böse Absicht hinter ihren Sprüngen stehe. „Keiner würde aus einem rebellischen Akt heraus skaten“, versichern sie. Vielmehr sei das Denkmal mit seinen Stufen einfach einladend.  Das Land Tirol erklärte dazu, dass immer wieder Denkmäler und andere Objekte durch Skatetricks beschädigt würden und saniert werden müssten. Trotzdem setze man weiterhin auf Gespräche. Absperrungen, etwa mit Ketten, wie Hansjörg Goller vorschlägt, möchte man vermeiden.

Mehr Dialog erwünscht
Dass mehr miteinander geredet wird, wünschen sich auch die Skater. „Wir wollen ja auch unsere Sicht darlegen“, erklärt ein junger Mann. Dazu könnten sie schon bald Gelegenheit haben. Das Land Tirol plant in den nächsten Wochen eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Skater-Community und des Landes.

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