Wegen Lawinenverbauung

Defereggental: Baustopp für Kraftwerk gefordert

Tirol
05.08.2021 07:00

Erneute Kritik äußert der Naturschutzverein World Wide Fund For Nature (WWF) bei der Kraftwerksfrage im Defereggental. Man orte schwere Verfahrensfehler und lege nun Beschwerde ein. Hauptgrund sei die Errichtung von zwei Lawinenschutzgalerien, unter denen die Druckrohrleitung des Kraftwerkes entlangführe.

Weiter keine Ruhe kehrt bei den Kraftwerksplänen des Landes Tirol rund um die Isel und ihre Zubringer ein. Vor kurzem habe es die wasserrechtliche Bewilligung für das Gemeindekraftwerk Defereggental an der Schwarzach gegeben. Gegen diese legt nun der WWF Beschwerde beim Landesverwaltungsgerichtshof ein. Die Planungsunterlagen seien mangelhaft und veraltet, zudem orte man schwere Verfahrensfehler. Dazu erläutert Gewässerschutzexpertin Marianne Götsch: „Dort, wo künftig die Druckrohrleitung des Kraftwerkes entlangführen soll, werden aktuell bereits Lawinenschutzgalerien gebaut. Das ist genau so, als würde man einen Parkplatz an einer Stelle genehmigen, auf der gerade ein Haus errichtet wird.“

Der derzeitige Projektplan sei laut der Naturschutzorganisation nicht durchführbar. Die Kraftwerksbetreiber müssten Änderungen vornehmen, die zu einer Verschlechterung des ökologischen Zustandes führen können. „Wenn bei einem Kraftwerk nicht einmal klar ist, wo die Druckleitung verläuft, kann von einem entscheidungsreifen Projekt keine Rede sein“, kritisiert Götsch. Aus Sicht des WWF wurde die Genehmigung ohne ausreichende Grundlage erteilt. Derzeit sind die beiden Lawinenverbauungen Mellitzgraben und Moosergraben in Bau.

Schutz für bedrohte Arten
Abgesehen vom Deferegger Kraftwerk fordert der Verein einen generellen Stopp des Kraftwerkausbaus im Einzugsgebiet der Isel und einen umfassenden Schutz der Osttiroler Gletscherflüsse. Im Isel-System kommen die vom Aussterben bedrohte Deutsche Tamariske und die Gelbbauchunke vor.

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