Von Polizei gestoppt

Messerangreifer in Graz: „Er war eigenartig“

Steiermark
28.07.2021 06:00

Dramatische Szenen haben sich - wie berichtet - in der Nacht auf Dienstag in Graz abgespielt: Ein Bosnier, der mit zwei Messern bewaffnet war, musste von der Polizei durch mehrere Schüsse gestoppt werden. Der Mann dürfte schon seit Längerem unter psychischen Problemen leiden. „Er war eigenartig. Ich wollte mit ihm nichts zu tun haben“, so die Hausbesorgerin.

Die Spuren am Tatort zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk des Mehrparteienhauses in der Lazarettgasse sind nicht zu übersehen. Unmengen von Blut, leeren Spritzen und Verbandsmaterial, in den Wänden tiefe Einschusslöcher: Kurz vor 2 Uhr hatte sich die 41-jährige Ehefrau des Bosniers panisch in einem Zimmer verbarrikadiert und den Notruf gewählt. Sie habe Angst vor ihrem gewalttätigen Ehemann, fürchte um ihr Leben.

Schon im Stiegenhaus trafen dann zwei alarmierte Polizisten auf den psychotisch wirkenden Bosnier, der zwei Küchenmesser in den Händen hatte. Als die Beamten ihn vorschriftsgemäß ansprachen, reagierte er aggressiv und bewegte sich auf die Polizisten zu. Mehrfach forderten sie den Angreifer in dem engen Stiegenhaus auf, stehen zu bleiben. Keine Chance!

Dann fielen die Schüsse mit der neuen „mannstoppenden“ Munition. Dreimal wurde der 44-Jährige in Hals, Brust und Bauch getroffen. Polizeisanitäter der ebenfalls alarmierten Einheit „Sektor Graz“ führten bis zum Eintreffen des Notarztes Erste-Hilfe-Maßnahmen durch. Der Zustand des Bosniers war am Dienstag stabil.

Es war übrigens nicht der erste Einsatz an der Adresse. Der Mann dürfte massive psychische Probleme haben. Daran erinnert sich auch die „gute Seele“ der Grazer Wohnanlage, Hausbesorgerin Erna Waluschnigg. „Einmal hat er lauthals aus dem Fenster gebrüllt und wurde in die Nervenklinik gebracht.“ Drei derartige Einsätze nach dem sogenannten Unterbringungsgesetz soll es in der Vergangenheit bereits gegeben haben.

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Er war eigenartig. Was er immer geredet hat. Er hatte auch ganz komische Ansichten. Ich wollte mit ihm nichts zu tun haben.

Hausbesorgerin Erna Waluschnigg

„Wir hielten lieber Abstand zu ihm“
Waluschnigg war der 44-Jährige schon immer suspekt. „Er wollte einmal, dass ich Flüssigkeit, die aus einer der Mülltonnen geronnen war, mit Salzsäure wegputze.“ Auch von einem toten Baby, das seine Frau im Bauch getragen hätte, habe er erzählt. „Unheimlich. Wir hielten lieber Abstand“, sagt Ernas Ehemann Josef.

„Ermittler aus Öberösterreich übernehmen wie in solchen Fällen üblich die kriminalistische Arbeit hinsichtlich der Schussabgabe“, erklärt Polizeisprecher Fritz Grundnig.

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