Nach Tod von Fuchs

Bauern starten Offensive gegen Müll-Sünder

Steiermark
15.07.2021 06:00

Ein junger Fuchs, dessen Kopf in einer achtlos weggeworfenen Dose feststeckt, hilflos verhungert - für Entsetzen und Wut hat unser Bericht über die Folgen der Müllsünden in der steirischen Natur gesorgt. Nun werden härtere Strafen gefordert - und auch von den Bauern wird es künftig wohl öfter Anzeigen geben.

Der Fuchs wurde reglos am Straßenrand gefunden, konnte weder fressen noch trinken, durch die scharfen Dosenkanten war sein Kopf aufgerissen, aus den Wunden krochen bereits Maden - ein Jäger konnte das arme Tier nur noch von seinem Leid erlösen. Leid, ausgelöst durch Menschen, die zwar die Schönheit der Natur nutzen, sie aber immer öfter zugemüllt zurück lassen.

Mangel an „simplem Hausverstand“
„Das Problem nimmt bereits exorbitante Ausmaße an“, ist auch Landwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner erbost über den „Mangel an simplem Hausverstand und einfachsten Manieren“. Immer öfter finden auch Bauern im Heu für ihre Tiere Abfall: von Kondomen über Feuerwerkskörper bis hin zu Alufolie.

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Das Problem nimmt bereits exorbitante Ausmaße an.

Landwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner

„Es mehren sich die Verletzungen bei Tieren. Vor allem scharfkantige Dosen reißen sie innerlich auf, was zur Verblutung führen kann, auch zu bedrohlichen Verdauungsstörungen. Es gibt auch Todesfälle“, berichtet Brugner. Von Haltern auf Weiden zurückgelassener Hundekot trägt zusätzlich zum Risiko bei.

Der Kammerchef betont, dass die Bauern mittels „Charme-Offensive“ wie das Aufstellen von Schildern das Verständnis schärfen wollen. Aber: „Das Problem ist so groß, dass man sich nicht wundern darf, wenn Landwirte über Besitzstörungsklagen nachdenken.“

Hohe Stafen für Müllsünder gefordert
„Traurig und zornig zugleich“ ließ unser Bericht über den Fuchs Leser zurück, einer forderte „fünf Jahre Haft fürs Müllwegwerfen, die Menschen verlangen danach“. Was vielen nicht bewusst ist: Es ist bei Strafe untersagt, Müll abseits von Tonnen wegzuwerfen. Grundsätzlich beträgt der Strafrahmen bis zu 360 Euro, für Abfälle aus Haushalten bis zu 180 Euro.

In Graz etwa können sich Zigarettenstummel oder Maronischalen noch deutlicher auf die Börse schlagen: 63 Mal hat die Ordnungswache heuer eine Strafe von bis zu 35 Euro verhängt - bei einer Anzeige (bislang insgesamt 23) erhöht sich die Strafe auf bis zu 1000 Euro! 

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