Für Dior & Co.

Parfum-Fläschchen: Technoglas hatte guten Riecher

Steiermark
05.07.2021 09:48

Die Firma Technoglas in Voitsberg hat sich in den vergangenen Jahren komplett neu aufgestellt. War man früher ein reiner Autozuliefer-Betrieb, so produziert man mittlerweile auch Geschirr sowie Parfum-Fläschchen für Luxus-Marken wie Dior. Trotz bester Zukunftsaussichten hat der Betrieb ein Personalproblem.

Die Glas-Produktion hat in der Weststeiermark Tradition. In der alten Glasfabrik Voitsberg waren in der Blütezeit 390 Arbeiter beschäftigt - 1983 war der Ofen aus. Ein schwerer Schlag für die Region, die auch unter dem Niedergang der Kohleindustrie zu leiden hatte.

Drei Jahre später wurde Technoglas gegründet. „Bis 2017 haben wir ausschließlich die Automobil-Industrie beliefert“, erklärt Werksleiter Gerhard Detela. Man produzierte Scheinwerfer, etwa für den VW-Konzern, aber auch für Rolls-Royce. Doch in letzter Zeit werden immer mehr Lichter aus Kunststoff verbaut.

„Arbeitsplätze in der Region sichern“
Hätte man nicht gegengesteuert, wäre man wohl irgendwann vor einem Scherbenhaufen gestanden. So wie damals. „Wir haben versucht, das Unternehmen auf eine breitere Basis zu stellen, um den Standort und die Arbeitsplätze in der Region zu sichern“, sagt Detela.

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Es gibt auf der ganzen Welt keine andere Fabrik, die Pressglas in dieser Qualität herstellen kann.

Werksleiter Gerhard Detela

Die Automotiv-Sparte macht zwar immer noch 70 Prozent des Umsatzes aus, in Voitsberg werden neuerdings aber auch Geschirr sowie Parfum-Flacons für Dior, Chopard und La Prairie produziert. „Es gibt auf der ganzen Welt keine andere Fabrik, die Pressglas in dieser Qualität herstellen kann“, sagt Detela stolz.

Neuer Eigentümer will in Voitsberg etwas aufbauen
Und auch der Eigentümer ist stolz auf seine steirische Fabrik und ihre 140 Mitarbeiter. „Die Menschen in Voitsberg brennen für die Glas-Produktion“, sagt Francesco Allegri, Chef der Cerve Group, die Technoglas 2018 gekauft hat.

Vielen Investoren geht es nur um den schnellen Profit, das Familienunternehmen will hier etwas aufbauen. Letztes Jahr wurden 2,5 Millionen Euro in eine Ofenrevision gesteckt, um die Glasqualität noch stabiler zu machen. Aktuell werden drei Millionen Euro in eine neue Produktionslinie für das Parfum-Geschäft investiert, die Anfang 2022 in Betrieb gehen wird.

Es werden Mitarbeiter gesucht
„Wir suchen derzeit Personal für die Produktion“, sagt Detela. Obwohl es derzeit viele Arbeitslose gibt, sei es schwer, neue Mitarbeiter zu finden. „Wir würden die Leute ausbilden - sie müssen nur wollen.“ Außerdem werden Facharbeiter und Techniker gebraucht.

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