Nach Not-OP und Koma

Beide Tornado-Patienten in Wien außer Lebensgefahr

Wien
26.06.2021 13:51

Zwei schwer verletzte Tornado-Opfer sind noch in der Nacht auf Freitag von Tschechien nach Wien geflogen worden: ein etwa 50-jähriger Mann, wohl der Buschauffeur, der notoperiert wurde, und ein 15-jähriges Mädchen, das ins künstliche Koma versetzt werden musste. Am Samstag gute Nachricht aus den Spitälern: Beide Patienten sind außer Lebensgefahr. Unterdessen liefen die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten voll an. Hoffnung gibt, dass dort dürfte niemand unter den Trümmern vermisst sein dürfte - und dass Private bereits sechs Millionen Euro für die Opfer spendeten.

Die beiden Opfer wurden schwer verletzt, als der Bus, in dem sie gesessen hatten, von dem Tornado etwa 70 Meter weit in ein Feld geschleudert wurden. Der Chauffeur und das Mädchen wurden von ÖAMTC-Hubschraubern gegen Mitternacht nach Wien ins AKH bzw. Donauspital gebracht. Während der etwa 50-jährige Mann sich nach einer Notoperation in der Nacht schnell erholte, musste die 15-Jährige am Freitag ins künstliche Koma versetzt werden.

Samstagmittag gab ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbunds bekannt, dass der Mann im AKH bereits auf die Normalstation verlegt werden konnte. Die in die Klinik Donaustadt überstellte 15-Jährige dürfte noch am Samstag von der Intensiv- auf die Normalstation kommen. Der Unfall war in der Nähe von Mikulcice (Nikoltschitz) - einem Dorf mit rund 2000 Einwohnern in der Region Jihomoravsky kraj - passiert.

Hunderte Gebäude zerstört, 26 Kilometer lange Tornado-Schneise
In Tschechien liefen die Aufräumarbeiten unterdessen voll an. Soldaten und Feuerwehrleute räumten am Samstag unter anderem Autos weg, die der Wirbelsturm umhergeworfen hatte. Statiker prüften, welche Gebäude wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen. In sieben Ortschaften in Südmähren wurden Hunderte Gebäude teils oder ganz zerstört.

Nach Einschätzung des Wetterdienstes hinterließ der Tornado eine 500 Meter breite und 26 Kilometer lange Schneise der Verwüstung. „Ich habe den Krieg erlebt, aber so etwas habe ich im Leben nicht gesehen“, sagte eine alte Frau der Agentur CTK.

Schwangere Slowakin und ungeborenes Kind unter den Toten
Bei dem Unwetter am Donnerstag waren fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Unter den Toten ist nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Tschechien auch eine schwangere Frau aus dem Nachbarland Slowakei, deren ungeborenes Kind ebenfalls starb.

Private haben bereits sechs Millionen Euro gespendet
Das Ministerium für Regionalentwicklung kündigte an, umgerechnet 16 Millionen Euro an Soforthilfen für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Die Prager Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis will zudem Gelder aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragen, der nach Naturkatastrophen Hilfe leistet. Bei Hilfsorganisationen gingen zudem innerhalb von kürzester Zeit umgerechnet knapp sechs Millionen Euro von privaten Spendern für die Unwetteropfer ein.

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