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Das Schlimmste kommt erst noch | Österreich-Trauma

Das Schlimmste kommt erst noch: Hagelkatastrophen und Hitzerekorde sind erst der Anfang der Klimakrise - es wird schlimmer. So steht es einem brandaktuellen Bericht des Weltklimarats, der düstere Folgen skizziert, falls es nicht gelingt, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Und was Wetterextreme bedeuten, bekamen dieser Tage die Menschen in Oberösterreich mit einem gewaltigen Hagelsturm zu spüren. Wie ist aber die Lage derzeit? Fakt ist: Die Erde hat sich seit dem vorindustriellen Zeitalter bereits um 1,1 Grad erwärmt. Das Pariser Abkommen soll deshalb die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad beschränken. Schon für eine Erwärmung um zwei Grad zeichnet der 4000 Seiten umfassende Berichtsentwurf des Weltklimarats IPCC schwerwiegende Folgen für Mensch und Natur auf. Aktuell steuert die Erde aber sogar auf eine Erwärmung um etwa drei Grad zu. Mehr Hitzewellen, überschwemmte Küstenorte, Artensterben und Hunger wären „irreversible Auswirkungen auf Menschen und Natur“. Eine Erderwärmung um zwei Grad würde bis 2050 etwa 420 Millionen Menschen zusätzlich dem Risiko von Hitzewellen aussetzen. Zudem werden acht bis 80 Millionen Menschen zusätzlich an Hunger leiden - je nach Entwicklung bei den Treibhausgasemissionen: „Die Welt erwärmt sich allerdings nicht überall gleich schnell - viel schneller zum Beispiel in der arktischen Region, langsamer in Äquatornähe - aber wo es schon jetzt unerträglich heiß ist, macht auch ein wenig mehr Hitze einen großen Unterschied. In Gebirgsregionen schreitet die Erwärmung relativ rasch voran - in Österreich beträgt die Erwärmung seit vorindustrieller Zeit mehr als 2 Grad“, so Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, aber sie macht Hoffnung: „Es wird schlimm, aber wir können das Schlimmste noch abwenden.“ Doch wer hört auf sie und die ausgewiesenen Experten?

Österreich-Trauma. Eine andere Geschichte sorgt derzeit immer noch für Schmunzler: Sie erinnern sich bestimmt an jenen oberösterreichischen Touristen, der im Sommer 2020 das Museum des Bildhauers Canova in Possagno nahe Treviso besuchte und eines seiner berühmtesten Werke beschädigte. Um ein Selfie zu schießen, setzte sich der Mann auf das Originalmodell in Gips der Marmorstatue der Paolina Bonaparte (die echte steht in Rom) und brach ihr dabei zwei Zehen ab. Danach verließ der Mann das Museum, ohne den Schaden zu melden, was wilde Empörung im kulturverliebten Italien auslöste. Ein Jahr später gibt es gute Nachrichten, die peinliche Affäre wurde friedlich gelöst. Die Zehen konnten mit einem 3-D-Verfahren wieder hergestellt werden, die Kosten im vierstelligen Bereich wurden gänzlich von der Versicherung des Österreichers übernommen: „Damit ist die Sache für uns erledigt, Paolina kann wieder in ihrer ganzen Pracht bestaunt werden. Wir freuen uns auf Besucher“, heißt es vom Museum auf Anfrage der „Krone“. Wobei Paolina inzwischen ein Österreich-Trauma haben dürfte: Während des Ersten Weltkrieges 1917 wurde sie schon einmal durch eine österreichische Granate beschädigt. Kopf und wiederum drei Zehen brachen ab. 2003 wurde die Skulptur um 12.500 Euro restauriert, ehe 2020 erneut ein Österreicher vorbeischaute… 

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