In einer Sondersitzung hat sich die Armutskonferenz mit der wirtschaftlichen Lage nach den Lockdowns befasst - und kommt zum Schluss, dass sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung falsche Maßnahmen setzen, um die Wirtschaft - und damit den Arbeitsmarkt - wieder auf stabile Beine zu stellen.
Michael Diettrich, Sprecher der Vorarlberger Armutskonferenz, ist bekannt dafür, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht um den heißen Brei herumzureden. So auch diesmal. Nach der Sondersitzung der Armutskonferenz zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung kritisiert er die Euphorie, die angesichts der nach den Lockdowns wieder wachsenden Wirtschaftszahlen verbreitet wird.
Das erinnert an die vielen falschen Prognosen während der Corona-Pandemie. Man scheint davon auszugehen, bald wieder zum business as usual zurückkehren zu können
Michael Diettrich
„Das erinnert an die vielen falschen Prognosen während der Corona-Pandemie. Man scheint davon auszugehen, bald wieder zum business as usual zurückkehren zu können“, warnt er. Dabei sei das vielfach angestrebte Vor-Krisen-Niveau schon nicht besonders gut gewesen. Eher müsste man die Wachstumsraten aus dem Jahr 2018 anstreben, meint Diettrich.
Privatbudgets müssen angehoben werden
Aber nicht nur diese Art des Optimismus macht Diettrich nachdenklich, auch die von den Regierungen getroffenen Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, bereiten ihm Sorgenfalten.
Es brauche „staatliche Maßnahmen zur Erhöhung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte“, meinen dei Experten der Armutskonferenz, also etwa eine Anhebung des Arbeitslosengeldes.
Auch die Wohnbeihilfe müssen endlich „der Realität angepasst“ und erhöht werden. Zu guter Letzt fordert Diettrich öffentliche Investitionen in die Bereiche Gesundheit, Pflege, Sozialwesen und Bildung. Dort müssten nun etliche Arbeitsplätze geschaffen werden, ist er überzeugt.
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