„Tiroler Weg“

Betten-Stopp und andere Grenzen für den Tourismus

Tirol
10.06.2021 08:00

Wohin geht der Tiroler Tourismus? Wegweiser dazu wurden am Mittwoch in Innsbruck präsentiert: Demnach kommt nun doch eine Bettenobergrenze auf betrieblicher, regionaler und Landesebene. Außerdem soll es bald nur mehr klimaneutrale Skigebiete, mehr Gäste aus Österreich, aber keinen Party-Tourismus mehr geben.

Die Pandemie und die Negativ-Schlagzeilen zu Ischgl haben die längst fällige Diskussion um die Grenzen des touristischen Ausbaus beschleunigt. „Tirol hat 330.000 Gästebetten. Das ist genug“, stellte LH Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch mit Touristikern die Eckpunkte des neuen „Tiroler Weges“ vor. 

Nicht mehr als 300 Betten in einem Hotel
Auch auf regionaler Ebene soll die Bettenobergrenze wirken. Eine Art Betten-Börse nach Vorbild Südtirols soll tourismusintensive Regionen bremsen und anderen doch noch Entwicklungsmöglichkeiten geben. „Auf betrieblicher Ebene wird eine Obergrenze von 300 Betten im Gesetz festgelegt“, verweist Platter auf die dritte Ebene. Ziel: Familienbetriebe stärken, Investorenmodelle und Chaletdörfer verhindern.

Mehr Gäste sollen mit Bus und Bahn anreisen
Das Wort „nachhaltig“ ist im neuen Konzept wohl das meistgebrauchte: Ab 2022 sollen in jeder Region Nachhaltigkeitsstandards und das „Österreichische Umweltzeichen“ gelten.

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Der Anteil der Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, soll bis 2035 von zehn auf 20 Prozent erhöht werden.

LH Günther Platter

„Der Anteil der Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, soll bis 2035 von zehn auf 20 Prozent erhöht werden“, nennt Platter ein weiteres Ziel. Außerdem soll es ab 2035 nur mehr klimaneutrale Skigebiete in Tirol geben – aber ohne die Möglichkeit eines CO2-Handels. Für strengere Ausbaugrenzen sieht Platter keine Notwendigkeit.

Mehr Gäste aus Österreich, aber keinen Party-Tourismus
Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der Inlandsgast ist. In Tirol liegt der Anteil derzeit bei zehn Prozent. Diesen erhöhen - auch das ist ein geklärtes Ziel. Party-Tourismus soll es hingegen keinen mehr geben: Platter verweist dabei auf die Rolle der Gemeinden, die Exzesse in Zukunft verhindern sollen.

Die Tourismusgesinnung im Land hat zuletzt arg gelitten. Hinhören lautet nun die Devise. „Wir müssen die Bevölkerung wieder mit ins Boot holen“, meint Platter. Auch das ist längst überfällig.

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