03.06.2021 15:58 |

Vorfälle auf Rodelbahn

Gondel-Drama: Frühere Unfälle rücken ins Blickfeld

Die Ermittlungen rund um das Seilbahnunglück am Lago Maggiore in Norditalien mit 14 Todesopfern ziehen weitere Kreise. Die mit der Untersuchung beauftragte Staatsanwaltschaft der Kleinstadt Verbania prüft nun auch zwei Unfälle, die sich in der Vergangenheit am Berg Mottarone ereignet hatten. Betroffen war der Vergnügungspark „Alpyland“: Die Sommerrodelbahn steht im Besitz des Eigentümers der Seilbahn Ferrovie del Mottarone, der nach dem Unglück drei Tage lang in Untersuchungshaft genommen worden war.

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Die Vorfälle ereigneten sich in den Jahren 2017 und 2019 und führten zur Verletzung eines Mitarbeiters und eines Fahrgastes. Die vermutete Straftat für den Seilbahnbesitzer ist fahrlässige Körperverletzung.

Die Staatsanwaltschaft von Verbania nutzte diesen Umstand, um die Untersuchungshaft für den Seilbahn-Eigentümer zu beantragen, der sich laut den Ermittlern „ungeduldig gegenüber der gewissenhaften Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen gezeigt hat, die darauf abzielen, die Sicherheit der Nutzer dieser Art von Einrichtungen zu schützen“. Eine Richterin hatte den Seilbahnbesitzer am vergangenen Samstag aus der Untersuchungshaft entlassen. Ermittelt wird auch gegen den Betriebsleiter der Seilbahn, der sich im Hausarrest befindet.

Bisherigen Ermittlungen zufolge könnte der massive Einsatz der sogenannten Gabeln, die das Notbremssystem außer Kraft setzten, für das Seilbahnunglück auf der Strecke Stresa - Mottarone am Pfingstsonntag verantwortlich gewesen sein. Die Gabeln könnten demnach zu viel Spannung auf das Seil ausgeübt und dadurch einen Bruch der Kabinenbefestigung verursacht haben. Dies ist eine Hypothese der Gutachter, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Verbania die Ursachen des Unglücks ermitteln.

Bei dem Gondel-Unglück waren 14 Menschen gestorben, darunter Familien, Paare und zwei Kinder. Ein fünfjähriger Bub überlebte als Einziger, er wurde schwer verletzt. Am Dienstag wurde er aus der Intensivstation entlassen.

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