Wechsel in FPÖ

Kommentar zu Hofer: Keine Alternative mehr

Kolumnen
01.06.2021 18:32

Was für ein Paukenschlag! Der Parteiobmann beendet seine Kur und gleichzeitig seine Zeit an der Spitze der Freiheitlichen Partei. Während der Herausforderer - und wohl auch Nachfolger - gerade mit blauen Kameraden und Journalisten wandert. Als die Kunde vom Rücktritt des Parteiobmanns die Wandergesellschaft ereilt, ist der Führer der Truppe wie vom Erdboden verschwunden …

Obmannwechsel in der FPÖ - so gut wie immer Umstürze. Man erinnere sich, wie Haider Steger davonjagte. Erinnere sich an Parteiobleute von Haiders Gnaden, die bald wieder davongejagt wurden. Aber vor allem an Knittelfeld. Und an Ibiza. Kaum mehr als zwei Jahre nachdem Heinz-Christian Strache mit zunächst noch wenig Schimpf, aber schon viel Schande zurücktreten musste und ihm der biedere Norbert Hofer, der sich bei den Präsidentschaftswahlkämpfen zuvor wacker geschlagen hatte, folgte, ist dieser auch schon Geschichte.

Kickl bedient Kernwähler
Herbert Kickl, viele Jahre lang im Hintergrund Straches Mastermind, dann in der türkis-blauen Regierung umstrittenster Innenminister der zweiten Republik, der schließlich von Kanzler und Präsident des Amtes enthoben wurde, hielt es in der zweiten Reihe nicht mehr aus. Stichelte und zündelte, bis Hofer jetzt entnervt aufgab. Während der Burgenländer Hofer - freilich nur mit sehr mäßigem Erfolg - versucht hatte, mehr als nur die FPÖ-Kernschichten anzusprechen, bedient Kickl den harten Kern der blauen Stammwählerschaft. Sie jubeln ihm zu. Er bindet sie verlässlich. Das reicht wohl für einen Sockel von 15 Prozent der Wählerstimmen.

Kurz verliert Alternative
20 Prozent halten Beobachter für den absoluten Plafond. Und was jetzt vor allem niemand mehr für möglich hält: Irgendeine Koalition mit einer Kickl-FPÖ. Die Hofer-FPÖ galt mit einigen Einschränkungen (vor allem Kickl!) für die Türkisen nach wie vor als einigermaßen koalitionstauglich. Jetzt hat Sebastian Kurz diese Koalitionsalternative verloren. Die Blauen verabschieden sich endgültig aus der Regierungstauglichkeit. Und machen das, was sie am besten können: Totalopposition.

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