Diagonale in Graz:

„Ein Wimmelbild des österreichischen Films“

Steiermark
28.05.2021 11:00

Als ein „Wimmelbild des österreichischen Films“ bezeichnen die Intendanten der Diagonale, Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, die diesjährige Festivalausgabe, die von 8. bis 13. Juni in neun Grazer Kinosälen über die Leinwände flimmert. Und tatsächlich ist das Programm so dicht und vielfältig wie kaum je zuvor.

Im Wettbewerb laufen dieses Mal 108 österreichische Filme aus den Jahren 2020 und 2021. Sie stehen für eine Zeit, in der das Filmschaffen so außergewöhnlich war wie das Leben, das durch ein Virus plötzlich in unbekannte Bahnen geworfen wurde. Ganz direkt reagiert darauf Kristina Schranz‘ Doku „VAKUUM“, aber auch in Filmen von Sasha Pirker, Billy Roiz und anderen spielt Corona eine spürbare Rolle.

Pandemie im Film
Ausgewirkt hat sich die Pandemie auf das gesamte kulturelle Leben, besonders auf das Filmschaffen. Zahlreiche Produktionen konnten nur unter erschwerten Bedingungen gedreht werden, auf den Kinostart warten viele heute noch. Dadurch gibt es diesmal bei der Diagonale zahlreiche Uraufführungen zu sehen. Eine davon ist „SARGNAGEL“, Sabine Hieblers und Gerhard Ertls irrwitzige Brachialverfilmung von Stefanie Sargnagels Buch „Fitness“ mit der Autorin in der Hauptrolle.

Ungewohnte Rolle
In ungewohnter Rolle ist übrigens auch David Öllerer, besser bekannt als Voodoo Jürgens, zu sehen. Er spielt neben Valerie Pachner eine Hauptrolle in „Another Coin for the Merry-Go-Round“ von Hannes Starz.

Eröffnung mit Doppel in der List-Halle
Eröffnet wird die Diagonale am 8. Juni in der List-Halle mit Arman T. Riahis „Fuchs im Bau“, dafür gibt es, da es jeweils nur eine 50-Prozent-Belegung geben kann, zwei Termine (mittags und abends). Weitere Gustostückerln im Programm: „Me, We“, eine starbesetzte Migrationsgeschichte von David Clay-Diaz, „Highfalutin“, ein Porträt des Fassbinder-Schauspielers Volker Spengler, „Ein Clown/Ein Leben“ über Roncalli-Mastermind Bernhard Paul, die Strizzi-Doku „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ von Rainer Frimmel und Tizza Covi oder der innovative Film „2551.01“ von Norbert Pfaffenbichler.

Eines der Specials zeigt alle Filme von Jessica Hausner, darunter ganz frühe und das jüngste Werk, ein Musikvideo über Attwengers „erso&sieso“

Historische Sehnsucht
Das historische Programm bietet „Sehnsucht 20/21 - Eine kleine Stadterzählung“. Zu sehen sind Filme aus der Zwischenkriegszeit wie Paul Fejos „Sonnenstrahl“ von 1933, aber auch „Jugend in Graz“ von Rene Brueger aus dem Jahr 1986 oder Barbara Alberts „Nordrand“ von 1999.

Weitere Specials
Eine weitere Reihe, die Heimat und Identität hinterfragt, ist „Displaced Persons: Keine Heimat, nirgendwo!“ Sie zeigt u. a. Peter Lorres einzige Regiearbeit „Der Verlorene“.
Zu Elfriede Jelineks 75. Geburtstag gibt es zudem eine filmische Installation im Augarten Art Hotel, und unter dem Titel „In Referenz“ zieht man Querverweise zwischen Jessica Hausner, Maya Deren, Martina Kudlácek, Ulrike Ottinger und anderen mehr.

Konzerte statt Partys
Sitzkonzerte und Listening Sessions ersetzen heuer die Partys, Publikums-Gespräche mit den Filmmachern finden aber wie gewohnt statt. Die Preisverleihungsgala gibt es heuer als Stream am Sonntag.

Neu ist auch der Standort des Festivalzentrums in der Grazer Herrengasse 26. Der Ticketverkauf startet dort am 2. Juni.

Alle Infos findet man ab 28. Juni, 13 Uhr, auf der Webseite der Diagonale.

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