Ruhiger als zuletzt

Wiener Demos: Festnahmen nach Zwischenfällen

Wien
15.05.2021 21:53

Für Samstag waren in Wien etwa 40 Demo-Veranstaltungen angemeldet gewesen, vier Kundgebungen im Vorfeld von der Polizei untersagt worden, darunter auch zwei neuerliche Proteste gegen die Corona-Maßnahmen sowie Versammlungen zum Nahost-Konflikt. Die Exekutive rechnete dennoch mit zahlreichen Demonstranten und war in Zivil und Uniform mit einem Großaufgebot im Einsatz. Insgesamt kam es zu elf Festnahmen und diversen Anzeigen.

Die Innenstadt wurde teils zur Sperrzone: Etwa der Ring wurde zwischen Schwarzenbergplatz und Schottenring/Franz-Josefs-Kai für Autofahrer gesperrt. In der ganzen Innenstadt musste mit Verkehrsverspätungen, Staus und Zeitverlusten gerechnet werden. Autofahrer wurden vom ÖAMTC angehalten, die City über den Gürtel oder entlang des Donaukanals zu umfahren.

Versammlungsanzeiger polizeilich bekannt
Teilweise seien die Versammlungsanzeiger bereits polizeilich bekannt und es sei „seitens der Teilnehmer zu strafbaren Handlungen“ gekommen, hatte es im Vorfeld geheißen, weshalb man sich zur Untersagung mehrerer Demonstrationen entschieden habe. 

Demo gegen Corona-Maßnahmen im Resselpark
Eine der Demonstrationen rund um die Corona-Maßnahmen startete ab 14 Uhr im Resselpark. Vor Ort fanden sich nach und nach Demonstranten ein. Auch die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Per Durchsagen wurde dazu aufgerufen, „friedlich zu bleiben“. Immer wieder waren Sprechchöre zu hören. Auch wurde auf Maskentragen und Abstandhalten hingewiesen. Dieser Aufforderung sei auch verhältnismäßig gut gefolgt worden, hieß es seitens der Wiener Polizei.

Demozug in Richtung Augarten
Die Demonstrationsroute soll infolge über den Schwarzenbergplatz, die Urania und die Untere Donaustraße schließlich zur Schlusskundgebung im Augarten führen. Der Zug setzte sich am frühen Nachmittag in Bewegung. Es kam offenbar zu ersten Zwischenfälle, wie Videos von krone.tv vor Ort zeigen - auch gab es erste Festnahmen. Zudem gab es mehrere Personenkontrollen, darunter auch bei gewaltbereiten Hooligans, hieß es. Die Veranstaltung verlaufe bisher aber eher ruhig, so eine Zwischenbilanz der Polizei am Nachmittag.

Einige Hundert Teilnehmer
Die Exekutive sprach von einigen Hundert Teilnehmern. Im Vorfeld hatte die Demo-Route bereits für Kritik in den sozialen Medien gesorgt, da sie zum jüdischen Viertel führt. Angesichts der Vorfälle am Freitag in Mauthausen und der Umstand, dass sich womöglich auch an der Demo am Samstag Hooligans, „Querdenker“ und Rechtsextreme - wie bereits bei früheren Demos - beteiligen könnten, hatten dies viele als überaus kritisch angesehen.

Seitens der Landespolizeidirektion Wien betont man gegenüber der APA, die Veranstaltung mit genug Personal zu sichern. Auch würde die Situation genau beobachtet, ob sich „gewisse Personengruppen“ daran beteiligen. Bei antisemitischen Vorfällen werde man entsprechend einschreiten. Gegen 17 Uhr begann sich die Versammlung offenbar langsam aufzulösen. 

Demo neben Staatsoper
Indes versammelten sich am späteren Nachmittag neben der Staatsoper auch zahlreiche Teilnehmer, um gegen Antisemitismus zu demonstrieren.

Störaktion von Gegendemonstranten
Teilnehmer einer Gegen-Demo, von der Kärntner Straße kommend, versuchten daraufhin mit Sprechchören die Kundgebung zu stören. Die Polizei brachte sich in Stellung, um die Teilnehmer beider Demos auf Abstand zu halten. Die Gegendemonstranten wurden in der Folge zum Gehen aufgefordert, es komme zu Identitätsfeststellungen sämtlicher Anwesender, hieß es.

Ebenfalls angemeldet worden war eine Parade, die ab Mittag mit etwa 1000 Demonstranten zu Musik in einem Demozug über die Kärntner Straße bis zum Donaupark ziehen wollte. Auch die Umweltaktivisten von Extinction Rebellion veranstalteten am Nachmittag eine Protestaktion bei der Urania. Es kam zu einer Verkehrsblockade.

Mit Holzpaletten und einem großen Schild mit einem „X“ - das Symbol der Gruppe - wurde dabei die Fahrbahn blockiert. Die Manifestanten saßen u.a. auf dem Asphalt, sangen „Power to the People“ und sorgten damit für Verkehrsbehinderungen.

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