Gewerbe und Handwerk

„So schlecht wie 2020 war es in Tirol noch nie“

Tirol
21.04.2021 11:30

„In der Vergangenheit war das Gewerbe und Handwerk in Tirol stets ein Fels in der Brandung. Er steht zwar noch, aber er wurde von starken Wellen heimgesucht.“ - Mit diesen Worten begann WK-Obmann Franz Jirka am Dienstag den Rück- und Ausblick für seine Sparte. Dieser sieht düster aus...

Denn die Wellen drücken sich mit einem Minus von exakt 9,9 Prozent aus, mit dem für das erste Corona-Krisenjahr 2020 in Tirol bilanziert wird. Christina Enichlmair von der KMU Forschung Austria brachte die dramatische Lage auf den Punkt: „Seit 1981 werden die Daten erhoben und noch nie waren sie so schlecht wie 2020.“ Mit einem erzielten Umsatz von 8,4 Milliarden waren es 300 Millionen Euro weniger als im Jahr 2019.

Bau kam mit blauem Auge davon
Innerhalb der Sparte verzeichneten 53 Prozent der Betriebe Rückgänge, 25% blieben auf dem Niveau vor dem Corona-Jahr und lediglich 22 Prozent konnten ihren Umsatz steigern. Mit einem kleinen blauen Auge kam der Bau davon, der „nur“ ein Minus von 3,1 Prozent einfahren musste. Wesentlich schlimmer betroffen waren die Branchen Kreativ/Design (-26,8%) sowie Gesundheit und Wellness (-22,1%), die ebenfalls zu der Sparte zählen.

Gedämpfte Erwartungen für laufendes Quartal
Bei den Veranstaltungstechnikern „war es ein Totalausfall“, sagte Jirka. Grund dafür waren abgesagte Events sowie die geschlossene Gastronomie und Hotellerie. Und wie sehen die Betriebe das laufende Quartal? „Nur 16 Prozent haben positive Erwartungen bei Auftragseingängen und Umsätzen“, sagt Enichlmair. Düster blicken satte 41 Prozent in die unmittelbare Zukunft. „Gleichbleibende Erwartungen haben 43 Prozent.“ Dass die Stimmung in den Keller gesunken ist, zeigt sich, wenn man bedenkt, dass „im Vorjahr nur elf Prozent der Betriebe negative Erwartungen hatten“.

Forderungen an Politik
Aufgrund dieser Aussichten richtete Jirka teils bekannte Forderungen an die Politik. So brauche es im Mai die angekündigten Öffnungsschritte, „endlich eine Erleichterung bei der Bürokratie“, genügend Rohstoffe seitens der Industrie, damit Aufträge auch sofort in Angriff genommen werden können, und viertens „keinesfalls die für Juli angekündigte Einführung der Normverbrauchsabgabe“. Wenn Firmenfahrzeuge besteuert würden, „dann ist das eine Watsch’n ins Gesicht“, sagte Jirka abschließend.

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