Trotz eines Termins

Impfstoff ging aus: 93-Jährige heimgeschickt

Oberösterreich
01.04.2021 06:00

„Entschuldigung, aber wir haben heute keine Dosen mehr.“ Mit diesem Satz wurden am Dienstag im Linzer Design Center rund 40 Oberösterreicher trotz eines fixen Impftermins vertröstet. Auch die 93-jährige Auguste Drexler musste den Heimweg ohne Piks antreten. Der Fehler soll im System liegen.

Lieferschwierigkeiten, Kritik an AstraZeneca oder Impfvordrängler – die Corona-Impfungen sind eine zähe Angelegenheit. Der aktuelle Vorfall toppt aber alles: Am Dienstag mussten 40 Landsleute ohne dem ersehnten Pieks nach Hause gehen – trotz Impftermin im Linzer Design Center!

Eine der Vertrösteten war die 93-jährige Linzerin Auguste Drexler: „Ich bin nicht mehr so mobil. Meine Begleitperson hat sich extra Zeit genommen. Wir sind dann sehr lange in der Warteschlange gestanden und dann war alles umsonst. Ich hab mich schon recht geärgert.“

Dazu kommt, dass die Pensionisten gerade erst einen 17-tägigen Krankenhausaufenthalt nach einem Sturz hinter sich hat und davon noch geschwächt ist. Deswegen hat sie auch ihren ersten Impftermin absagen müssen – und jetzt die nächste Hiobsbotschaft. „Auch die 30 Euro für das Taxi bekomme ich nicht zurück“, ärgert sich Drexler.

Zitat Icon

Ich hab mich schon recht geärgert.

Auguste Drexler (93)

Der Fehler im System wird noch gesucht
Wie es dazu kommen konnte? Da rätselt auch noch der Krisenstab des Landes OÖ. Auf „Krone“-Anfrage hieß es: „Tatsächlich haben rund 40 Personen im Design Center in Linz trotz gebuchten Termins keine Impfung erhalten. Wir sind gerade dabei, den Grund zu recherchieren, weil an allen anderen 16 Impfstandorten der Impfstoff ausreichend vorhanden war und die Injektionsfläschchen samt der daraus möglichen Dosen immer gleich berechnet werden. Einzig im Design Center hat es hier einen Engpass gegeben.“

Nach der 357. Impfung am Dienstag hieß es dann: „Entschuldigung, heute geht leider nichts mehr.“

Bis Mittwochmittag hatte Drexler noch keinen neuen Terminvorschlag vorliegen. Aus dem Krisenstab entschuldigte man sich: „Es tut uns außerordentlich leid, dass die Betroffenen diese Umstände hatten. Die Personen werden bis spätestens Freitag telefonisch kontaktiert, sie bekommen einen neuen Termin angeboten.“

Mit Stand Dienstagnachmittag waren in Oberösterreich 207.725 Landsleute geimpft, 66.702 davon hatten auch schon die zweite Teilimpfung erhalten.

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