Eintrittstests ab 7.4.

„Ultimative Bestrafung“ für Handel wahr geworden

Politik
24.03.2021 21:52

Der Handel wird in den Ost-Bundesländern Wien, Burgenland und Niederösterreich mit Ausnahme von Gütern des täglichen Bedarfs von Gründonnerstag (1. April) bis zum Dienstag nach Ostern (6. April) geschlossen. Ab 7. April werden dann Eintrittstests für Kunden verpflichtend - allerdings nur bis 10. April, wie es in der Nacht auf Donnerstag aus dem Büro von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hieß. Im Vorfeld des Ostgipfels hatte sich der Handel klar gegen diese Tests ausgesprochen - man sah darin eine „ultimative Bestrafung“

Wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sowie die drei Landeshauptleute Mikl-Leitner, Hans Peter Doskozil (Burgenland) und Michael Ludwig (Wien, beide SPÖ) am Mittwochabend bekannt gaben, wird es ab dem 7. April nicht nur für die körpernahen Dienstleister, sondern auch für den Handel verpflichtende Zugangstests geben.

Details noch offen
Details zu den Tests (Dauer der Gültigkeit, PCR oder Antigen) müssen noch geklärt werden. Corona-Tests soll es zudem mindestens einmal pro Woche auch in den Betrieben geben. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske wird ausgeweitet und künftig generell auch in geschlossenen Räumen gelten, wenn man nicht alleine ist. Gegen die Eintrittstests hatte sich die Handelsbranche bis zum Schluss vehement gewehrt.

Handelsobmann: Wenn schon Testpflicht, dann überall
Dementsprechend enttäuscht über die neuen Maßnahmen zeigte sich Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel: „Das ist ein weiterer Nackenschlag.“ Er forderte nun einen Eintrittstest für den gesamten Handel, also auch den Lebensmittelsektor. Dies würde zu einer höheren Testrate führen, von der dann auch die anderen Handelsbranchen profitieren könnten. „Das wäre ein Zeichen der Solidarität“, meinte der Handelsobmann am Mittwochabend.

„Nerven sind schon recht angespannt“
Er appellierte auch an die Branchen, die offenhalten dürfen, sich auf ihr Kernsortiment zu konzentrieren - und nicht auch noch beispielsweise Spielzeug oder Gartengeräte anzubieten, wie das bereits vor einem Jahr für böses Blut in der Branche gesorgt hatte. Schließlich seien nach drei Lockdowns branchenweit die Nerven schon recht angespannt, so Trefelik.

„Zwei Drittel der Umsätze gehen durch Tests verloren“
Durch eine Testpflicht würde der Non-Food-Handel zwei Drittel der Umsätze verlieren, warnte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will bereits am Montag. Vielerorts würde sich ein Offenhalten damit wirtschaftlich nicht mehr rentieren. Mehrere Studien würden zeigen, dass Einzelhandelsgeschäfte nicht zu den Orten zählen, die mit einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko verbunden sind. „Eintrittstests im Handel wären so, als würde man mit dem Skianzug ins Freibad gehen. Das schützt zwar vor der Kälte, macht aber fast niemand“, so Will.

Seit Beginn der Corona-Krise mussten rund 22.500 österreichische Geschäfte insgesamt bis zu 90 Einkaufstage geschlossen halten. Während der drei Lockdowns betrugen die Umsatzverluste laut Handelsverband fast eine Milliarde Euro pro Woche.

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