Spaltensturz

Großvenediger: Steirer (29) starb in eisigem Grab

Tirol
27.02.2021 07:00

Keine Überlebenschance hatte der 29-jährige Tourengeher, der am Donnerstag bei der Abfahrt vom Großvenediger (3662 m) in eine Gletscherspalte gestürzt war. Der Alpinist dürfte sofort tot gewesen sein. Der Steirer war mit zwei Landsleuten am Morgen zum Venediger aufgebrochen.

„Der 29-Jährige und seine beiden Kollegen - 51 und 47 Jahre alt - sind gegen 6 Uhr beim Matreier Tauernhaus gestartet“, informiert Erwin Mariacher, Leiter der Alpinpolizei in Osttirol. Die Männer stiegen über das Innergschlöss und die Prager Hütte zum Gipfel auf. „Sie hatten kürzlich erst den Großglockner bestiegen, Freunde standen am Vortag am Venediger und hatten von sicheren Verhältnissen berichtet“, erzählt Mariacher.

Gegen 12 Uhr erreichten die Männer dann den Gipfel, um nach kurzer Rast entlang der Aufstiegsroute mit den Ski abzufahren. „Allerdings hatten sie kein Seil dabei, sie fuhren ungesichert ab“, sagt Alpinpolizist Mariacher. Wohl ein verhängnisvoller Fehler, denn laut Mariacher seilt man sich in dem von Querspalten durchzogenen Bereich standardmäßig an. Kein Wunder: Hier ereignen sich jährlich tödliche Spaltenstürze, die Querspalten sind nur mit dünnen Brücken überzogen.

Eine davon dürfte dem 29-Jährigen gegen 13 Uhr in rund 3250 Metern unterhalb des Kleinvenedigers zum Verhängnis geworden sein. Die zwei vorausfahrenden Alpinisten hörten plötzlich einen Schrei, beim Umdrehen sahen sie ihren Kollegen nicht mehr. Er war 35 Meter tief in die Spalte gestürzt und darin verschwunden.

Die Steirer schlugen Alarm, Rettungskräfte wurden zum Unfallort geflogen. Der 29-Jährige wurde schließlich teilverschüttet und tödlich verletzt in der Spalte gefunden und gegen 15.15 Uhr geborgen. Die Libelle Tirol flog den Leichnam ins Tal. Insgesamt standen 20 Mann der Bergrettung Matrei, drei Alpinpolizisten und zwei Heli im Einsatz.

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