Lösungen müssen her

Gerangel um Schutz von Österreichs Wölfen

Tierecke
26.02.2021 07:11

Eine Petition mit dem klingenden Titel „Für ein wolfsfreies Tirol“ stellte ÖVP-Nationalrat Hermann Gahr bereits vor einiger Zeit vor, sein Kollege Franz Eßl tat selbiges für das Bundesland Salzburg. Die Partei möchte den Schutzstatus des Wolfes senken, da dieser „die Landwirtschaft, den Tourismus sowie die gesamte Gesellschaft“ bedrohe. Der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz verteidigt Meister Isegrim, sagt aber auch: „Lösungen müssen her!“

Die Meinung der ÖVP über den Wolf ist bekannt: Er sei eine Gefahr für die Landwirtschasft, zahlreiche Bauern würden sich Sorgen machen. Abgeordnete wie Hermann Gahr rufen Wolfsangriffe auf Schafe & Co. im In- und Ausland in Erinnerung und finden, dass die Situation von Tierschützer bagatellisiert und ein Traumbild von einem süßen Kuscheltier gezeichnet werde. Die ÖVP wünscht sich mehr Spielraum für ein „effektives Wolfsmanagement“. 

Der strenge Schutz von Wölfen wurde besonders durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU von 1992 ermöglicht. Von einer ausreichend großen Zahl an Tieren, dem sogenannten "günstigen Erhaltungszustand", sei Österreich laut Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" aber noch "weit entfernt". Der Schutzstatus der Art ist daher hoch, wenngleich als gefährlich eingestufte Tiere entnommen werden dürfen. Die Forderungen nach Änderungen des Schutzstatus und vereinfachten Abschüssen von Wölfen seien daher weder gerechtfertigt noch sinnvoll oder nachhaltig, so "Vier Pfoten" in einer Stellungnahme zu Gahrs Petition aus dem Jahr 2018.

Ähnlich sieht das der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz: „Stopp der Angstmacherei gegen Wölfe - kein Kind in Österreich ist gefährdet!“ Die Rückkehr des Räubers sei allerdings eine Herausforderung für die Landwirtschaft, Lösungen müssten rasch gefunden werden. „Wir brauchen einen runden Tisch, um Lösungen ausgewogen zu diskutieren. Wir fordern Landwirtschaftsministerin Köstinger auf, hier endlich tätig zu werden, im Sinne der Landwirte und unserer Natur“, so Waitz.

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