Verdacht auf Mutation

Mayrhofen: Cluster mit zehn Fällen in Kindergarten

Tirol
23.02.2021 15:15

Am Dienstagnachmittag wurde ein Cluster in einem Kindergarten in Mayrhofen bekannt, auch die NMS ist betroffen. Während hier der Verdacht auf die Südafrika-Mutation vorliegt, weist ein Cluster in Schlitters den Verdacht auf die britische Mutation auf. In Tirol nimmt indes die Diskussion um eine Priorisierung der Bezirks Schwaz wieder an Fahrt auf. 

Zehn Personen (sieben Kinder und drei Betreuer) sind im Kindergarten in Mayrhofen mit Corona infiziert, an der Neuen Mittelschule ist ein Lehrer ebenfalls positiv. Die Betroffenen wurden isoliert, bei zwei Fällen liegt ein konkreter Verdacht auf die südafrikanische Virusvariante vor.

Im Kindergarten Mayrhofen werden 121 Kinder von 16 Pädagogen betreut, die Mittelschule besuchen 215 Schüler und 30 Lehrpersonen. Beide Einrichtungen bleiben jedenfalls bis Montag geschlossen, es wird auf Distance Learning umgestellt. Bei allen Schülern, Eltern, Lehrern und Betreuern werden PCR-Tests durchgeführt.

In der Volksschule sowie der Polytechnischen Schule sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine Fälle bekannt. Vorsorglich werden jedoch auch dort umfassende Testungen durchgeführt.

Cluster mit Briten-Virus in Schlitters
Des Weiteren stellte die Gesundheitsbehörde einen Cluster mit sieben Fällen an der Volksschule Schlitters fest, fünf Schüler und zwei Lehrer sind betroffen. Hier bestehe allerdings der Verdacht auf die britische Mutation. An der Volksschule Schlitters gibt es 67 Schüler und acht Lehrpersonen.

Schwaz bei Impfung vorreihen
Virologin Dorothee von Laer brachte indes am Montag eine sogenannte Riegelimpfung von Schwaz ins Spiel. Diese Vorgangsweise kenne man „im kleineren Maßstab aus der Infektiologie“. Hier werde „die Herde durch Impfung von der Umgebung nach außen abgeschirmt“, erklärte Von Laer. Das intensive Testen in Tirol sei „relativ erfolgreich“, allerdings seien die Zahlen in Schwaz noch hoch - die Sieben-Tages-Inzidenz beträgt laut AGES 164,8.

„Wir bringen hier in Tirol die Südafrika-Variante im Moment einfach nicht weg“, sagte sie und zeigte sich unsicher, „ob das mit dem Testen langfristig reicht“. Ihrer Ansicht nach war man „ein bisschen spät mit den Maßnahmen“.

„Impfschutzschirm“ als ähnliche Maßnahme
Der grüne Klubobmann Gebi Mair sprach sich in einer Aussendung dafür aus, „dass für gewisse Szenarien Vorkehrungen getroffen werden“. Sollte die Mutation „außer Kontrolle geraten“, solle ein „Impfschutzschirm“ aufgespannt werden. Dieser Vorschlag würde dem einer Riegelimpfung gleichkommen, sagte er. Man dürfe sich nun trotz der zuletzt sinkenden Infektionszahlen „nicht darauf ausruhen“.

Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl begrüßte den Vorschlag der Innsbrucker Virologin von Laer. Zangerl selbst forderte Anfang Februar eine rasche Lieferung an „wirksamem Impfstoff“ in betroffene Gebiete. „Wenn sich zeigt, dass Tirol mit den ergriffenen Maßnahmen gegen die Mutation erfolgreich ist, dann wird das Vorbildwirkung auf andere Regionen bzw. Länder haben“, meinte er.

Quelle: APA/Kronen Zeitung

Mirjana Mihajlovic
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