„Krone“-Kritik

„Kanu des Manitu“: „Bitte sag‘ nicht Indianer!“

Unterhaltung
13.08.2025 12:09

Jetzt sind sie wieder mit der Gesamtsituation unzufrieden: Ranger und Abahachi sind ab Donnerstag zurück im Kino mit „Das Kanu des Manitu“, der Fortsetzung des Kultfilms „Der Schuh des Manitu“. Die „Krone“ sah den Film vorab und berichtet, ob sich Michael „Bully“ Herbig der Woke-Debatte gebeugt hat ...

„Bitte sag‘ nicht Indianer!“ Jedes Mal, wenn Appachen-Häuptling Abahachi in „Das Kanu des Manitu“ als Indianer bezeichnet wird, weist er sein Gegenüber zurecht – eine genüssliche Anspielung auf die Diskussionen, die es in den letzten Jahren über kulturelle Aneignung und veraltete Begriffe gab. „Manitu“-Macher Michael „Bully“ Herbig hatte schon vorab angekündigt, sich der Woke-Debatte nicht beugen zu wollen – und das war nicht gelogen.

Der Kinofilm, der am Donnerstag startet, hätte genauso gut vor 20 Jahren laufen können: Man hat weder einzelne als problematisch titulierte Figuren entfernt, noch war man bei den Schmähs vorsichtiger. So treffen wir sehr wohl auch wieder auf Abahachis schwulen Zwillingsbruder Winnetouch, der keineswegs dezenter auftritt als früher, sondern rosa Cocktails schlürft, Musketieren das Fechten beibringt und sogar in ein knallpinkes Zorro-Outfit schlüpft. Genauso verhält es sich mit dem albernen griechischen Dialekt von Dimitri, über den sich die Kinobesucher wohl auch heute genauso zerkugeln werden wie vor fast 25 Jahren.

Lustig machen wolle man sich aber über niemanden, versicherte „Bully“ vorab, man wolle einfach unterhalten und miteinander lachen, nicht übereinander. Einem drohenden Shitstorm sieht er mutig entgegen, davon wolle er sich keine Pointe ruinieren lassen.

Abseits der Diskussionen, was im Humor heute erlaubt ist, und was nicht, ist „Das Kanu des Manitu“ eine unterhaltsame Komödie geworden, die ohne viel Hintergrundinformation einfach in das neue Abenteuer von Ranger (Christian Tramitz) und Abahachi (Herbig) einsteigt, als wäre nicht fast ein Vierteljahrhundert vergangen. Es gilt auch in der Fortsetzung, so gemeine wie patscherte Fieslinge zu bekämpfen, neu dabei ist Rangers erwachsene Tochter Mary. Die Fans wird auch das Wiedersehen mit Sky Du Mont freuen – und ein alberner Song, beigesteuert mit der Unterstützung von Stefan Raab, darf auch nicht fehlen.

Auch wenn die Gags nicht ganz so zünden wie früher und man vielleicht dem einen oder anderen Schmäh mittlerweile entwachsen ist, lohnt es sich allemal, aus Nostalgiegründen ins Kino zu gehen und den Helden von damals einen Besuch abzustatten ...

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