„Hustler“-Gründer

Legendärer Porno-Mogul Larry Flynt (78) gestorben

Adabei
11.02.2021 07:54

Gerichtssäle, offener Hass und sogar das Gefängnis waren dem umstrittenen amerikanischen Verleger Larry Flynt nicht fremd. Nun ist der schillernde Gründer des Pornomagazins „Hustler“ und selbst ernannte Kämpfer für Meinungsfreiheit im Alter von 78 Jahren in Los Angeles gestorben. Wie die „Washington Post“ und der TV-Sender NBC unter Berufung auf seinen Bruder Jimmy und seine Tochter Theresa berichteten, ist die Todesursache noch unklar.

Aufgewachsen war Flynt in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Kentucky und Indiana. Als Teenager ging er zunächst zum Militär, bevor er mit 22 Jahren seinen ersten Hustler-Stripclub gründete. Ein kleines Werbeblättchen mit Neuigkeiten über sein wachsendes Geschäft peppte er 1974 zur ersten „Hustler“-Ausgabe auf.

Erfolg unter der Gürtellinie
Von Hochglanz-Männermagazinen wie „Playboy“ und „Penthouse“ setzte sich „Hustler“ (kann übersetzt etwa „Gauner“ heißen) mit Schmuddel tief unter der Gürtellinie ab. Das Blatt machte dadurch immer wieder Schlagzeilen. Etwa 1975, als Flynt von Paparazzi geschossene Nacktfotos der früheren First Lady Jacqueline Kennedy Onassis veröffentlichte.

Attentat und Haftstrafe
Den Kampf gegen die Zensur und für die Meinungsfreiheit hatte sich Flynt stets auf seine Fahne geschrieben. Unzählige Male stand er vor Gericht, er landete auch kurz im Gefängnis. Wegen Verbreitung von Pornografie wurde er 1977 zu einem Vierteljahrhundert hinter Gittern verurteilt, ein Berufungsgericht hob das Urteil aber wieder auf.

Nach einem Gerichtstermin im US-Staat Georgia wurde Flynt im März 1978 aus dem Hinterhalt angeschossen. Seit dem Attentat war er von der Hüfte abwärts gelähmt, zu besonderen Anlässen fuhr Flynt in einem vergoldeten Rollstuhl vor. Der Schütze war ein Fanatiker, der die Schüsse später zugab, als er bereits wegen anderer Straftaten im Gefängnis saß.

Initiative gegen Trump
In den vergangenen Jahren hatte Flynt sich auch immer wieder als Kämpfer gegen das konservative Establishment positioniert. 2017 schaltete er in der „Washington Post“ eine ganzseitige Anzeige, in der er ein Preisgeld von zehn Millionen Dollar (gut acht Millionen Euro) für kompromittierende Informationen über den damaligen US-Präsidenten Donald Trump bot. Damit wollte er eine Amtsenthebung Trumps vorantreiben. Ähnliches hatte er auch schon einmal mit dem ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney versucht.

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(Bild: kmm)



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