22 Menschen getötet

US-Serienkiller und Flynt-Attentäter hingerichtet

(Bild: AP, EPA/Paul Buck, krone.at-Grafik)

Ein zum Tode verurteilter US-Serienmörder, der 22 Menschenleben auf dem Gewissen und 1978 auch den Pornoverleger Larry Flynt (kleines Bild) angeschossen hatte, ist am Mittwoch hingerichtet worden. Joseph Paul Franklin hatte zwischen 1977 und 1980 sein Unwesen getrieben. Die Opfer waren großteils Schwarze und Juden. Mit seinen Taten wollte er nach eigenen Aussagen einen "Rassenkrieg" auslösen.

Zu Mittag hatte es noch so ausgesehen, als könnte Franklin seinen Kopf buchstäblich noch einmal aus der Schlinge ziehen. Die geplante Hinrichtung mit dem offiziell nicht zugelassenen Betäubungsmittel Pentobarbital könne "unnötigen Schmerz" verursachen und verstoße damit gegen die Verfassung, erklärte die Richterin Nanette Laughrey gegenüber US-Medien. Sie beantragte, die Vollstreckung aufzuschieben. Laut dem Nachrichtensender CNN ordnete auch eine zweite Richterin in einem eigenen Urteil einen Aufschub an, weil Franklin geistig nicht zurechnungsfähig sei.

Keine Henkersmahlzeit, keine letzten Worte
Am Nachmittag meldete der Sender dann jedoch die Vollstreckung des Urteils. Franklin sei nach dem juristischen Tauziehen bis zur letzten Minute im Gefängnis von Bonne Terre im Bundesstaat Missouri per Giftspritze hingerichtet worden. Eine Henkersmahlzeit und eine letzte Stellungnahme soll der 63-Jährige verweigert haben. Zehn Minuten nach Verabreichung des Gifts sei Franklin gestorben, berichtete CNN weiter.

Ausschlaggebende Tat für das Todesurteil war die Ermordung eines Mannes vor einer Synagoge in St. Louis im Jahr 1977. Daneben wurden Franklin 21 weitere Morde zur Last gelegt. Auch zwei Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren zählten zu Franklins Opfern. 1980 versuchte er, den bekannten schwarzen Bürgerrechtler Vernon Jordan zu ermorden.

"Hustler"-Herausgeber seit Attentat im Rollstuhl
Franklin erreichte zweifelhafte Bekanntheit durch sein Attentat auf "Hustler"-Herausgeber Flynt, den er vor einem Gericht in Georgia niedergeschossen hatte. Flynt ist seither von der Hüfte abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Franklin gab die Schüsse zu, zu einem Prozess kam es allerdings nie.