Vorsorge wichtig

Steirer sollen sich für Mega-Stromausfall rüsten

Steiermark
08.02.2021 15:30

Es war ein Schuss vor den „Bug“: Vor einem Monat schrammte Europa haarscharf an einem Blackout vorbei, der Millionen Haushalte - möglicherweise auch jene in der Steiermark - lahmgelegt hätte. Damit unser Bundesland auf den Ernstfall vorbereitet ist, hat der Zivilschutzverband einen Not-Leitfaden herausgegeben.

Wenn ein defekter Toaster einen Kurzschluss auslöst, das Licht ausgeht und am Tiefkühlschrank ein rotes Lämpchen bedrohlich zu blinken anfängt - dann bekommt man einen unangenehmen Vorgeschmack darauf, was passiert, wenn der Strom einmal länger als nur ein paar Minuten ausfällt. Die Beinahe-Stromkatastrophe am 8. Jänner hat Energieversorger, Katastrophen- und Zivilschutz wieder bestätigt: Wir alle sollten für einen großflächigen Blackout gerüstet sein!

„Deshalb setzen wir stark auf die Aufklärung der Bevölkerung und schaffen ein Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, einen Lebensmittel- und Getränkevorrat anzulegen“, sagt Heribert Uhl, Geschäftsführer des Zivilschutzverbandes Steiermark. Wenn alle Steirer eine Woche leben könnten, ohne die Supermärkte stürmen zu müssen, wäre schon ein wichtiger Schritt getan.

Ein weiterer Baustein: die Vorbereitung der weiß-grünen Kommunen - denn die Krisenmanager während eines Stromausfalls sind die Bürgermeister. Dazu hat der Zivilschutz gemeinsam mit Land und Energie Steiermark einen Blackout-Leitfaden erstellt, der 300 Not-Maßnahmen umfasst.

Sicherheitsinseln geplant
Sogenannte Sicherheitsinseln, die auch in Krisen und ohne Energie von außen funktionierten, analog jener des Bundesheeres, seien in größeren Gemeindegebilden vorgesehen, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer auf Journalistenfragen. Sein Stellvertreter Anton Lang meinte: „Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass es nicht vorhersehbare Ereignisse gibt, siehe Corona, das uns nun schon ein Jahr beschäftigt. Das kostete bisher so an die 50 Milliarden Euro, ein Tag Blackout kostet jedoch eine Milliarde Euro.“ Die kritische Infrastruktur müsse sich wappnen, aber wie bei Corona liege es auch beim Bürger, vorzusorgen.

100 Millionen Euro für Netzsicherheit
Energie-Steiermark-Vorstand Christian Purrer sagte, bei einem drohenden Blackout sei das Eingreifen in den sogenannten Warten wichtig. In der Steiermark seien 40 bis 50 Mitarbeiter hier zuständig, da verstehe er nicht, warum diese von der Impfdringlichkeit ausgenommen seien. „Aber wichtig ist es, dass die Bevölkerung weiß, was zu tun ist, deshalb wurden wir Sponsoren des Projekts“, sagte Purrer.

Vorstandskollege Martin Graf erklärte, man investiere rund 100 Millionen Euro u.a. in die Sicherheit der Energienetze. Die Frage sei auch, ob ein E-Unternehmen die Fähigkeit zum sogenannten Schwarzstart habe, wenn ein Blackout eintrete. Dabei werden Kraftwerke ohne Strom aus dem Netz wieder hochgefahren, die könnten das Netz dann wieder aufbauen, in einem Tag sei wieder ein recht großer Teil an die Versorgung angeschlossen.

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