Unzuverlässigere Tests

Faßmann: „Froh, wenn ich Hälfte der Fälle erkenne“

Politik
07.02.2021 14:15

Obwohl die sogenannten Nasenbohrer-Tests nur rund die Hälfte der asymptomatischen Infizierten entdecken, hält Bildungsminister Heinz Faßmann an diesen für die Teilnahme am Präsenzunterricht fest. Im Interview mit dem Magazin „profil“ erklärte er: „Ich bin froh, wenn ich die Hälfte (Anm.: der Infizierten) entdecke.“ Bei zwei Tests in der Woche würde auch die Wahrscheinlichkeit steigen, einen positiven Fall damit zu erkennen.

In der ORF-„Pressestunde“ sprach sich der Bildungsminister außerdem gegen eine automatische Schulschließung aus, wenn die Inzidenzen einen vorher festgelegten Wert übersteigen. Jeder Einzelfall müsse separat bewertet werden. Als Beispiel nannte er Tamsweg (Inzidenz von 340). Hier müsse man mit den Salzburger Behörden abklären, ob der für 15. Februar geplante Präsenz-Schulstart möglich ist.

Regeln für Lehrer und Schüler sollen angepasst werden
Bei den unterschiedlichen Test- und Maskenvorgaben für Schüler und Lehrer strebt Faßmann eine Vereinheitlichung an. Derzeit müssen Lehrer nur einmal pro Woche am Berufsgruppentest teilnehmen, Volksschüler allerdings zweimal die Selbsttests durchführen. Lehrer, die den Test verweigern, können mit FFP2-Maske unterrichten, während Schüler ohne Test nicht in die Schule kommen dürfen. Schüler über 14 müssen auch dann einen FFP2-Schutz tragen, wenn sie getestet sind. „Wir dürfen hier nicht mit zweierlei Maß messen“, betonte Faßmann. Er strebe eine Anpassung der Verordnung in Abstimmung mit dem Bildungsministerium an. 

„Neutrales Semester“ für Studenten vorstellbar
Für Faßmann sei es vorstellbar, dass auch Studenten mit Testungen fallweise an die Hochschulen zurückkehren könnten. Es gebe die Überlegung, dass man nach einem Test Blocklehrveranstaltungen oder kleinere Lehrveranstaltungen besuchen könnte. Abhängig von den Zahlen zur Prüfungsaktivität kann sich der Minister auch vorstellen, den Studenten noch einmal ein „neutrales Semester“ zu ermöglichen, damit diese im Falle von pandemiebedingten Studienzeitverzögerungen nicht um die Studienbeihilfe oder andere Beihilfen umfallen.

Bereits fix ist für Faßmann unterdessen, dass die Unis akademische Abschlussarbeiten künftig verpflichtend mit Plagiatssoftware prüfen müssen. In den Fokus war das Thema zuletzt geraten, weil Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) wegen Plagiatsvorwürfen zurücktreten musste.

FPÖ: FFP2-Maskenpflicht für Schüler „unmenschlich“
Die Opposition vermisst eine klare Strategie nach dem Auftritt Fassmanns Auftritt in der „Pressestunde“. SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid befürchtet ein „vorprogrammiertes Test-Chaos“. „Planlosigkeit“ sah auch FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. Das Infektionsgeschehen in den Schulen sei marginal, stundenlanges Tragen von FFP2-Masken daher „unmenschlich“. Die NEOS warfen dem Bildungsminister „Schönfärberei“ vor, die keine Probleme löse. Er schiebe die Verantwortung bloß ab, so die pinke 
Bildungssprecherin Martina Künsberg.

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