Sexuelle Übergriffe an Frauen, die unter dem Einfluss von K.-o.-Tropfen standen, haben seit den Sommermonaten 2010 stark zugenommen. Laut Barbara Michalek, Leiterin des Frauennotrufs, melden sich derzeit pro Woche ein bis zwei Opfer bei der Beratungsstelle. In der Vergangenheit habe pro Jahr höchstens eine Frau nach einem derartigen Vorfall zum Hörer gegriffen.
Wie groß allerdings die genaue Opferzahl sei, wisse Michalek nicht, denn in Wien gebe es noch weitere Beratungsstellen, an die sich die Betroffenen wenden können. Zudem gehe sie davon aus, dass es auch eine große Dunkelziffer gebe.
K.-o.-Tropfen machen wehrlos
Die Substanzen werden den Frauen bei Partys und in Bars verabreicht, jedoch auch im privaten Rahmen: "In fast der Hälfte der uns bekannten Fälle wurden die K.-o.-Tropfen in einer Wohnung verabreicht", erklärte Michalek.
K.-o.-Tropfen sind schnell betäubende Substanzen, die Frauen unbemerkt verabreicht werden, um sie zu manipulieren und wehrlos zu machen. Die Tropfen sind in der Regel geruchs- und farblos und haben nur einen leicht bitteren, salzigen oder seifigen Beigeschmack. Dieser ist in Getränken aber kaum wahrnehmbar.
Die Wirkung der Tropfen reicht von Entspannung über sexuelle Enthemmung bis hin zu Benommenheit und Bewusstlosigkeit. Zudem klagen Opfer über Schwindel, plötzliche Übelkeit, Brechreiz, Atemnot, Kopfschmerzen, Krämpfe, Verwirrtheit und Wahrnehmungsstörungen. Die Wirkung wird durch Alkohol und Medikamente verstärkt.
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