Offener Brief

Steirische Schüler: „Situation ist untragbar!“

Steiermark
22.01.2021 13:56

Die Verzeiflung ist groß! Mit einem Offenen Brief wenden sich steirische Schülervertreter von AHS und BMHS heute an die Bundesregierung und fordern klare Konzepte: „Wir wissen nicht, wie wir das verlorene Wissen für unser weiteres Leben wieder aufholen sollen“, so die Schüler.

Es sind klare Worte, die rund 70 Schülervertreter aus 31 Schulen der gesamten Steiermark in einem Offenen Brief an Bundeskanzler, Vizekanzler und Bildungsminister richten: „Seit letztem März befinden wir, Schülerinnen und Schüler, uns nun - mit kurzen Unterbrechungen - im Homeschooling. Nur etwa 40 Schultage wurden in diesem Semester in Präsenz abgehalten. Die Situation ist untragbar!“

Durchaus verständlich zeigen sich die Schüler, angeführt von Landesschüler*innenvertreterin Hannah Arnfelser, für den ersten Lockdown und die große Unsicherheit, die damals herrschte. „Wir verstehen, dass die epidemiologische Lage kompliziert ist. Wir verstehen, dass Situationen wie diese Maßnahmen benötigen. Was wir nicht verstehen, ist Ihre Untätigkeit“, schreiben sie in ihrem Brief.

„Politik hat Hausaufgaben nicht gemacht“
Anders als die Schüler selbst, habe die Politik über den Sommer ihre Hausaufgaben nicht gemacht, so der Brief weiter: „Nach dem Sommer kam - welch Überraschung - der Schulbeginn. Auf funktionierende Konzepte haben wir vergeblich gewartet. Stattdessen gab es Frieren bei geöffneten Fenstern, regelmäßige Verdachtsfälle und Chaos und im Endeffekt erst wieder geschlossene Schulen.“

Man sei schockiert darüber, wie einfach es der Politik offensichtlich fallen würde, Schulen geschlossen zu halten. Und die Schüler warnen: "Gerade in Fächern, die nicht zur persönlichen Stärke zählen, werden viele Schülerinnen und Schüler immer weiter abgehängt und verlieren den Anschluss. Viele junge Menschen sind - nicht nur fachlich, sondern auch psychisch - an ihrer Belastungsgrenze“.

„Verlorenes Wissen“
Auch in Punkto Digitalisierung gäbe es noch immer keinen brauchbaren Konzepte, so der Vorwurf. „Wir sind ratlos, wie wir den Schulabschluss und die Matura schaffen sollen. Aber nicht nur das: Wir wissen nicht, wie wir das verlorene Wissen für unser weiteres Leben aufholen sollen!“, schreiben Arnfelser und ihre Kolleginnen und Kollegen.

Und abschließend machen die Schüler noch einmal klar: „Wir Schülerinnen und Schüler haben unseren Beitrag geleistet. Wir waren immer bereit jegliche Verordnung mitzutragen, jedoch sind wir kein Prellbock für das Versagen der Politik. Wir fordern Pläne und Maßnahmen ein, die es uns ermöglichen endlich wieder eine faire Chance auf Bildung zu haben.“

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