Fürs Daheimbleiben

London dementiert 560-Euro-„Bonus“ für Infizierte

Ausland
22.01.2021 14:48

Die Regierung in London hat Medienberichte zurückgewiesen, denen zufolge alle positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen in England je 500 Pfund (560 Euro) erhalten sollen. Es sei keine Ausweitung der Sonderzahlung geplant, sagte ein Sprecher des Premierministers Boris Johnson am Freitag. Derzeit bekommen Menschen, die Sozialleistungen erhalten und nicht von zu Hause arbeiten können, bei einer Corona-Erkrankung 500 Pfund.

Mehrere Zeitungen - darunter auch der „Guardian“ - hatten berichtet, die Regierung wolle mit der Sonderzahlung für eine bessere Einhaltung der Selbstisolation sorgen. Es handle sich dabei um die „bevorzugte Position“ des Gesundheitsministeriums. Denn viele Menschen mit Symptomen wollten sich nicht testen lassen, weil sie im Fall eines positiven Ergebnisses nicht in Isolation, sondern weiter in die Arbeit gehen wollten. 

Das Ministerium wollte die Berichte nicht kommentieren, denen zufolge eine Ausweitung zusätzlich bis zu 453 Millionen Pfund (rund 510 Mio. Euro) in der Woche kosten würde, zwölfmal so viel wie bisher. Offenbar war der Widerstand des Finanzministeriums zu groß: „Das wird nicht passieren“, zitierte die Nachrichtenagentur PA aus Ministeriumskreisen. Derzeit bekommen nur Menschen, die Sozialleistungen erhalten und nicht von zu Hause arbeiten können, bei einer Infektion mit Covid-19 500 Pfund.

(Bild: APA/AFP/Tolga Akmen)

Nur jeder vierte Infizierte bleibt zehn Tage in Quarantäne
Wie der „Guardian“ unter Berufung auf interne Regierungsdokumente schrieb, lassen sich nur 17 Prozent der Menschen mit Corona-Symptomen testen, nur jeder vierte positiv Getestete hält sich an die Vorschriften und bleibt zehn Tage in Quarantäne. 15 Prozent der Betroffenen gingen einfach weiter zur Arbeit - aus Angst, ihren Job zu verlieren.

Briten bereits seit Wochen im Lockdown
Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Täglich werden Zehntausende Neuinfektionen und zuletzt jeweils mehr als 1000 Tote gemeldet. Seit Wochen gilt ein Lockdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Schulen und nicht lebensnotwendige Geschäfte sind geschlossen. Die Maßnahmen sollen Mitte Februar überprüft werden. In der Region Nordirland haben die Behörden den Lockdown bereits bis zum 5. März verlängert.

Umweltminister George Eustice (Bild: APA/AFP/10 Downing Street/Pippa FOWLES)
Umweltminister George Eustice

Minister: „Sind im Hinblick auf Reisen vorsichtig“
Seine Grenzen will Großbritannien bis auf Weiteres offen halten. Das sagte Umweltminister Georg Eustice (Bild oben) zu Spekulationen, dass nach den bereits verhängten Beschränkungen wie einem Corona-Test vor der Abreise und einer Quarantäne nach der Ankunft die Einreisen nun komplett unterbunden werden könnten. „Es ist richtig, dass wir im Hinblick auf Reisen vorsichtig sind“, sagt Eustice dem Radiosender LBC. „Aber wir denken nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sie komplett zu stoppen und die Grenzen zu schließen.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt