Kocher im Interview:

„Gerade ein Bier aufgemacht, als Kanzler anrief“

Politik
14.01.2021 17:01

Nach Plagiatsvorwürfen trat Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am vergangenen Samstag offiziell zurück. Ihr folgte Martin Kocher, bisher IHS-Chef und Präsident des Fiskalrats, nach. Die Anfrage von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), ob er sich diese Position vorstellen könne, sei für ihn unerwartet gekommen und habe ihn kalt getroffen. „Ich habe mir gerade ein kleines Bier aufgemacht, als am späten Samstagabend der Kanzler plötzlich anrief“, schilderte der parteilose Wirtschaftsexperte im Gespräch mit krone.tv-Journalistin Damita Pressl jene spannenden Minuten. Weiters sprach der neue Minister im Interview über seine Herausforderungen für die nächsten Wochen und Monate, die vor allem im Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sein werden. 

Er sehe sich weiterhin als unabhängigen Experten, aber es sei ihm durchaus bewusst, dass er künftig auch Entscheidungen treffen werde, die nicht immer dem optimalen Handeln der Wissenschaft entsprechen werden. „Das muss man wissen, wenn man in die Politik geht.“ Im Vergleich zu einem Experten habe man als Minister jedoch mehr Hebel, um etwas verändern zu können. „Deshalb ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen.“ 

„Mit Maßnahmen die schlimmsten Folgen abfedern“
Die größte Herausforderung sieht Kocher nun in der Bekämpfung der Arbeitslosenzahlen. Derzeit liege diese bei knapp 500.000. Laut Kocher werde diese Zahl in dne nächsten Wochen saisonal bedingt noch etwas ansteigen. Daher könne die Bekämpfung der Arbeitslosenzahlen nur schrittweise erfolgen. „Wir müssen in einem ersten Schritt schauen, wie wir Maßnahmen wie Kurzarbeit verwenden, um die schlimmsten Folgen abzufedern.“

Vollbeschäftigung als großes Ziel
In einem zweiten Schritt - dann schon nach der Corona-Krise, gehe es darum, neue Beschäftigungen zu schaffen. Das beinhalte auch die Schaffung von Qualifikationsmöglichkeiten, damit Leute auch Jobs annehmen können. Ziel sei es, dass möglichst alle, die arbeiten wollen, in eine Beschäftigung zu bringen - sprich Vollbeschäftigung. „Es geht darum, rasch aus dieser Krise herauszukommen, damit Unternehmen wieder Arbeitsplätze schaffen können und investieren.“ Ziel sei es, bei den Arbeitslosenzahlen mit Ende der auf dem Niveau wie vor der Corona-Krise zu kommen. 

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